Exakt 3,30 Meter Platz
Jubiläumsausstellung "40 Jahre AG Leverkusener Künstler"
Opladen - Besucher der Jubiläumsausstellung können sich quasi auf fast 80
Meter Kunst am laufenden Band freuen. Malereien, Skulpturen,
Fotografien, Plastiken und Objekte werden von 24 Mitgliedern der
Arbeitsgemeinschaft Leverkusener Künstler in der Galerie
Künstlerbunker, Karlstraße 9 in Opladen, präsentiert. Der Eintritt
ist frei.
Die Überschrift der Sammlung lautet: „Ganz schön so“. Das Thema
sollte nicht nur neues Selbstbewusstsein dokumentieren und
Zufriedenheit aufzeigen. Sondern zugleich beleuchten, dass es noch
viel zu tun gibt. „Der Aufbruch ist da, vieles ist gelungen“,
verdeutlichen deshalb die Vereinsvorsitzende Ellen Loh-Bachmann –
besser bekannt unter dem Künstlernamen „Eloba“ – und ihr
Stellvertreter Klaus Wolf.
Für die Inszenierung, die noch bis Sonntag, 26. Mai, zu den üblichen
Öffnungszeiten zu sehen ist, wurde die Ausstellungsfläche im Vorfeld
genau ausgemessen und aufgeteilt. Schließlich erhielt jeder
Teilnehmer eine 3,30 Meter breite Fläche zugewiesen, die er nach
Belieben füllen und gestalten konnte. Die Ideen, die in 24
voneinander unabhängigen Werkschauen auf diese Weise entstanden sind
und von der jeder für sich „Ganz schön so“ behaupten kann, sind
so abwechslungsreich wie vielseitig.
Zum Beispiel hat Sigurd Koppenstedt seine Fläche durch großformatige
Bilder gefüllt, auf denen der Kölner Dom und das bunte Treiben auf
der Domplatte dargestellt sind. Rita Klein zeigt unter anderem Zyklen
eines Wüstentages in Öl auf Leinwand. Angelika Strobach hat eine
Leine mit Wäsche unter dem Motto „Vergessen“ über Eck gespannt.
Gleich nebenan präsentiert Klaus Wolf seine Objekte in Öl, Acryl und
Wechseltechnik. Winfried Gille, seit 1999 als Bildhauer tätig und
seit zehn Jahren Mitglied der Arbeitsgemeinschaft, hat versucht diese
Dekade in Objekte zusammenzufassen. Herausgekommen ist ein Plakat mit
blutverschmierten Händen und dem Schriftzug „40 Jahre AG. Von
Wahnsinn bis Romantik, von Leben und Sterben. Alles dabei“. Das
Ganze ist hinter einer alten Wanne aus einem Abrisshaus zu sehen.
Heiderose Birkenstock-Kotalla beschäftigt sich als begeisterte
Hobbygärtnerin intensiv mit der Natur, stellt unter anderem Bilder
eines Vulkanausbruchs und eines Geröllfeldes dar. In der so genannten
„Ahnengalerie“ gibt es Selbstbildnisse der aktuellen Vorsitzenden
und ihrer fünf Vorgänger. Lüder Seedorf zeigt die Figur eines
Minotaurus aus kolorierter Zeder. Stefan Geskes, jüngstes Mitglied
und seit zwei Jahren ebenfalls mit von der Partie, hat sich auf
Fotografie aus der Neuen Bahnstadt Opladen spezialisiert.
Michael Salge ist mit seinen für ihn so typischen oxidierten
Skulpturen ebenso vertreten wie Peter Nettesheim mit einigen
Holzfiguren. Wolfgang Schumacher hat Motive aus ehemaligen Zechen in
Herten und Essen erst fotografiert, dann auf Leinwand gemalt, ehe er
sie im Zeitraffer künstlich altern ließ. Lutz Diese hat als
Anhänger der Pop-Art eine Schwimmerin durch besondere Lichtreflexe
ins rechte Licht gesetzt, während die Malerei von Helmut Tigges durch
das Wechselspiel mit der künstlerischen Auseinandersetzung geprägt
ist.
Nicht zuletzt hat Eloba als bekennende Europäerin ihren Teil der Wand
mit Europa-Karte und diversen Bildern gestaltet. Sie bezeichnet ihr
Gesamtwerk als „Elobicon“. Ihre Hoffnung ruht im Übrigen auf der
Installation eines jährlichen, offenen regionalen Kunstmarktes im
Forum unter Trägerschaft der Stadt Leverkusen. Erste Gespräche seien
bereits gelaufen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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