Evangelische Kirchengemeinde Opladen
Konzentration auf einen Standort

Die evangelischen Seelsorger Stephan Noesser (li) und Martin Weidner zeigen zur Auswahl stehende Modelle, die in Kooperation mit Studenten der architektonischen Fakultät der Hochschule und dem Institut für soziale Innovation in Düsseldorf entstanden sind und aufzeigen, wie das Opladener Gemeindezentrum Bielert in Zukunft aussehen könnte.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Die evangelischen Seelsorger Stephan Noesser (li) und Martin Weidner zeigen zur Auswahl stehende Modelle, die in Kooperation mit Studenten der architektonischen Fakultät der Hochschule und dem Institut für soziale Innovation in Düsseldorf entstanden sind und aufzeigen, wie das Opladener Gemeindezentrum Bielert in Zukunft aussehen könnte. 
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Opladen - Zum Kirchenkreis Leverkusen gehören etwa 70 000 Mitglieder in
zwölf Gemeinden, dazu zählen unter anderem auch Leichlingen und
Burscheid. Mit fast 9000 Personen zählt die Gemeinde Opladen zu einer
der größten.

Dass Kirchen insgesamt und seit Jahren unter dem demografischen Wandel
leiden, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch ständig sinkende
Mitgliederzahlen zeigen nun ihre verheerende Wirkung. Inzwischen steht
fest: die evangelische Kirchengemeinde Opladen muss sich weiter stark
verkleinern, um finanziell überleben zu können.

Das bedeutet, die beiden bisherigen Gemeindezentren Quettingen samt
der 1964 erbauten Kirche und Lützenkirchen einschließlich des 1972
errichteten Kirchengebäudes werden aufgegeben, entweder veräußert
oder umgenutzt. Übrig bleibt am Schluss nur noch das Zentrum rund um
die 1876 gebaute und im Jahr 1984 unter Denkmalschutz gestellte
Opladener Bielertkirche. Aktuell sind dort 4.500 Christen registriert.

Für diese Lösung hat sich speziell eine Untersuchung ausgesprochen,
an der Studenten der architektonischen Fakultät der Hochschule
Düsseldorf und vom Institut für soziale Innovation in Düsseldorf
beteiligt waren. Das Presbyterium hat sich dieser Empfehlung
einstimmig angeschlossen und das Ergebnis den Gläubigen vor kurzem
mitgeteilt.

Die anschließende Verunsicherung in den betroffenen Gemeinden war
jedoch groß. Jetzt haben Projektleiter, Pfarrer Stephan Noesser und
sein Amtskollege Martin Weidner gemeinsam versichert, es gebe keinen
Grund zur Besorgnis. Zum einen, weil die Gemeindearbeit in den beiden
Stadtteilen – mit insgesamt 4.500 Betroffenen – nicht eingestellt,
sondern auch künftig fortgesetzt werden soll. Zum anderen, weil bis
dahin noch einige Jahre vergehen dürfte.

Denn zuerst muss die Bielertkirche dem künftigen Platzbedarf
angepasst werden. Eventuell kommt eine Erweiterung des Gotteshauses in
Frage. Außerdem müssen der Turm und das Dach erneuert werden, diese
Arbeiten sind für 2021 und 2022 vorgesehen.

Viel wichtiger als die Gebäude selber seien ohnehin die Menschen in
den Gemeindezentren, betonten die Geistlichen. Deshalb sehe man die
Aufgabe in den nächsten Wochen und Monaten vor allem darin,
Überzeugungsarbeit zu leisten. „Menschen müssen verstehen, dass
die ältere Generation für nachfolgende Generationen verantwortlich
ist“, sagte Noesser und ergänzte: „Jetzt haben wir die einmalige,
historische Chance zu einem Wechsel der Blickrichtung und dazu, uns
völlig neu aufzustellen.“ Die Veränderungen bedeuteten weder
Resignation noch Rückzug, sondern alle Betroffenen könnten die
Herausforderungen annehmen und zu einer Lösung beitragen.

Außerdem gelte es, Antworten auf solche Fragen zu finden, wie eine
moderne, attraktive Kirchengemeinde im 21. Jahrhundert aussehen
müsse. Vor 150 Jahren hätten die Gründer der Gemeinde schon einmal
vor dieser Frage gestanden.
 

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RAG - Redaktion

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