Food-Fair-Teiler am KAW
Lebensmittel auf den Teller, statt in die Tonne

Zum Start des ersten Leverkusener Food-Fair-Teilers füllten Katharina Linke (links) und Bezirksleiterin Ester Kempa die am roten Rad angehängten Kisten gemeinsam mit saftigem Obst, knackigem Gemüse und frischen Backwaren auf. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Zum Start des ersten Leverkusener Food-Fair-Teilers füllten Katharina Linke (links) und Bezirksleiterin Ester Kempa die am roten Rad angehängten Kisten gemeinsam mit saftigem Obst, knackigem Gemüse und frischen Backwaren auf.
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Quettingen - Weitergeben, statt wegwerfen. Auf den Teller, statt in die Tonne.
Nach dieser Devise handelt Katharina Linke, 28-jährige Initiatorin
der Aktion „Enjoy the food“ (Deutsch: „Genieß das Essen“) in
Nordrhein-Westfalen.

Denn die junge Frau mag es überhaupt nicht, wenn Lebensmittel
verschwendet werden. „Das ist leider immer noch viel zu oft der
Fall.“ Schon als 15-jährige Helferin hat sie mit Entsetzten
beobachtet, dass genießbare Brote entsorgt wurden, nur weil das
Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war.

Inzwischen ist sie nicht mehr alleine mit dieser Einstellung. Sondern
hat mehr als 100 „Lebensmittelretter“ um sich versammelt. Täglich
fahren sie zu rund 70 kooperierenden Supermärkten, holen dort Kisten
mit Nahrung ab und bringen sie zu „Fair-Teiler“-Stationen. Bislang
gibt es schon zwölf in den umliegenden Städten. Erkennbar sind sie
am roten Rad.

Und ein solches rotes Rad steht neuerdings auch in Leverkusen, genauer
neben der Telefonzelle am Quettinger Kulturausbesserungswerk (KAW) in
der Kolberger Straße. Drei große Boxen sind am Rad des öffentlich
zugänglichen Fair-Teilers angebracht und werden, wie schon erwähnt,
regelmäßig mit Naturalien gefüllt. Ge- und verteilt werden dürfen
Back- und Trockenwaren wie Konserven, Tütensuppen, Reis, Nudeln oder
Zucker, aber auch Obst und Gemüse. Jeder kann sich kostenfrei
bedienen.

Nicht nur Bedürftige, Rentner, Familien mit geringem Einkommen oder
Single-Haushalte, sondern alle Menschen, denen der Gedanke des
Foodsharings gefällt. Umgekehrt können alle, die Vorräte zu Hause
übrighaben und selbst noch essen würden, diese gerne in die Boxen
legen.

Zum Auftakt der Aktion – sie ist vorläufig für ein Jahr zur Probe
geplant – füllten Katharina Linke und Bezirksleiterin Ester Kempa
die Kisten gemeinsam mit saftigem Obst, knackigem Gemüse und frischen
Backwaren. Damit sich die Waren möglichst lange frisch halten, statt
in der Sonne zu verdorren, soll demnächst ein Schutzdach gebaut
werden. Katharina Linke geht jedoch davon aus, dass die Vorräte nicht
lange im Fair-Teiler bleiben. „Wenn wir die Boxen bestücken, sind
sie meistens innerhalb von zwei bis drei Stunden leer“, berichtet
sie von bisherigen Erfahrungen.

Bedenken, dass die Behälter komplett leergeräumt würden oder
verschmutzen könnten, hat sie eher nicht. Sie vertraut einerseits auf
die Ehrlichkeit der Menschen. Andererseits werden die Kisten durch
ihre Organisation zweimal pro Woche gründlich gereinigt und neu
gefüllt. Ein zweites Food-Rad soll noch vor Ostern in der Wiesdorfer
Dr. August-Blank-Straße dazu kommen. Überdies sind weitere
Aufstellorte in jedem Leverkusener Stadtteil geplant.

Im Übrigen ist Food-Sharing aufgrund anderer rechtlicher Bedingungen
keine Konkurrenz zur Tafel. Beim Foodsharing werden Lebensmittel auch
nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit verwendet, solange ein Konsum ohne
Bedenken möglich ist. Bei Tafeln, die rechtlich als
Lebensmittelbetrieb eingestuft sind, ist das hingegen nicht erlaubt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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