Ausflugstipp
Maulwurfshügel zählen bei einem Spaziergang über das NaturGut
Opladen - Aufgrund der Eindämmung des Corona-Virus verbringen wir viel Zeit
zuhause, im Garten oder gehen spazieren. Da fallen einem die
Maulwurfshügel ins Auge.
Obwohl kaum jemand schon einmal einen Maulwurf gesehen hat, ist das
Tier des Jahres 2020 bei manchen nicht so recht beliebt. Sein
schlechter Ruf wird aber seinen nützlichen Seiten nicht gerecht.
„Ein Maulwurf auf dem Grundstück ist ein Zeichen für gesunden
Boden. Seine Gänge belüften die Erde.
Die Erde, die sie aufwühlen und die von unten aus dem Erdreich
stammt, ist zum Gärtnern optimal: Sie ist unkraut- und wurzelfrei und
in dem nährstoffreichen Boden wachsen Pflanzen besonders gut.
Maulwurfshügel sind höchstens ein ästhetisches Problem.“,
erklärt der Gartenexperte Matthias Rawohl vom Förderverein NaturGut
Ophoven. Er ist mit seinem Team und Ehrenamtlern täglich im Einsatz,
damit die 60.000 Quadratmeter Gelände optimal gehegt und gepflegt
werden.
Maulwürfe stehen unter Naturschutz und man darf sie weder töten noch
fangen. Maulwürfe sind zwar keine bedrohte Art, aber wegen ihrer
besonderen ökologischen Funktion verdienen sie mehr Wertschätzung.
Mit der Auszeichnung zum Tier des Jahres soll darauf aufmerksam
gemacht werden, wie wichtig die Artenvielfalt unterhalb der
Erdoberfläche ist.
Von Schnecken bis Insektenlarven frisst der Maulwurf alles, was ihm in
die Gänge gerät, wobei er Regenwürmer allem anderen vorzieht. Die
kleinen Tiere mit nur 100 Gramm Gewicht haben einige Besonderheiten,
die ihnen in der Erde nützlich sind: Sein Fell ist samtartig und hat
keinen Strich. Dadurch kann der Maulwurf durch seine engen Gänge
problemlos vorwärts und rückwärts laufen.
Beim Rückwärtslaufen hilft dem Maulwurf sein Schwänzchen, um den
Weg zu finden. Seine unterirdischen Gänge haben so glatte Wände,
dass sie wie eine Falle für Beute sind. Der Maulwurf kann die
kleinsten Erschütterungen spüren und kann somit schnell die Beute
fangen, die in seinen Gang gefallen ist und sie in seine Vorratskammer
bringen.
Unglaublich ist die Grabgeschwindigkeit des Maulwurfs: In einer Minute
graben sie 30cZentimter, 18 Meter pro Stunde und 100 Meter pro Tag.
Der Maulwurf gräbt nicht ununterbrochen, sondern muss auch
regelmäßig und häufig fressen. In der Regel ist er vier Stunden am
Stück aktiv mit graben, jagen und fressen und schläft im Anschluss
vier Stunden.
Es gibt zwar einige Maulwürfe auf dem Gelände des NaturGuts Ophoven,
aber weil sie scheu sind und unter der Erde leben, kann man sie auch
hier selten sehen. Aber man kann sich auf die Suche nach
Maulwurfshügeln machen. Natürlich kann man sich auch auf die Suche
nach der Leibspeise des Maulwurfs, den Regenwürmern, machen.
Wenn man ein Regenwurmhäufchen im Gelände des NaturGuts Ophoven
gefunden hat, kann man den Kot vorsichtig hochheben und entdeckt
darunter ein kleines Loch, den Eingang zum Regenwurmgang. Da das
Kinder- und Jugendmuseum EnergieStadt wieder geöffnet hat, kann man
sich auch wieder mit Kaffee und Snacks nach einem Spaziergang stärken
(Öffnungszeiten 10 bis 18 Uhr am Wochenende, Dienstag bis Freitag 14
bis 18 Uhr).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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