"King" ist jetzt Kaiser
Nach zwei Jahren Pause gibt es neuen Schützenkönig
Quettingen - Es hatte sich zuvor schon angedeutet. Inzwischen ist es Realität
geworden: Die Sankt Sebastianus-Schützenbruderschaft Quettingen –
sie feiert im nächsten Jahr ihr 90-jähriges Bestehen – hat wieder
eine Majestät. Er heißt Georg Lukas, ist 69 Jahre und wird von allen
nur „King“ genannt.
Am Freitag um 18.21 Uhr fiel der Holzvogel mit dem 181. Schuss. Der
„King“ war bereits 2012 König. Nun darf er sich Kaiser nennen. An
seiner Seite steht Ehefrau Renate. Glückwünsche kamen am Freitag von
allen Seiten.
Obwohl er den Vogel aus Tanne und Fichte selbst gebaut hat und weiß
wie er beschaffen ist, kam der Sieg überraschend. „Ich habe ein
bisschen seitlich geschossen, um den rechten Flügel zu holen. Dann
war ich plötzlich der Sieger“, schilderte „King“ über das
Ereignis, das ihn zu Tränen rührte. „Schön, wenn man die höchste
Ehre erreicht“, freute er sich, nachdem er sich gegen sechs
Mitbewerber durchsetzen konnte.
Seit mehr als 40 Jahren ist der Rentner Mitglied bei der Quettinger
Bruderschaft. Er ist als Schießmeister, Hallenwart und
Königsadjutant im Einsatz. Auch der verstorbene Vater war dort einst
König und Kaiser.
Die 93-jährige Mutter hatte eine ganze Weile mit ihrem Sohn
gefiebert. Die 22-jährige Enkelin Chantal aus Lützenkirchen hatte
ihrer Oma erst beim gemeinsamen Mittagessen geraten, der „Opa soll
draufhalten“.
Das hat er auch deshalb getan, weil ihm der Titel in diesem Jahr
gerade recht kommt, denn am 20. Januar 2018 feiert er seinen 70.
Geburtstag. Außerdem seien die Kosten nicht mehr so hoch wie früher.
„König zu sein ist erschwinglicher geworden“, rechnete „King“
vor: Er bekommt einen Zuschuss aus der Vereinskasse. Eine Plakette in
Silber kostet rund 800 Euro. Dazu kommen Runden und im nächsten Jahr
Abschiedsessen für alle Beteiligten sowie Fässchen bei den Besuchen
von befreundeten Vereinen. Um die 5.000 Euro dürften es innerhalb
eines Jahres immerhin doch noch werden.
Stefan Hebbel, Pressesprecher der Quettinger Sebastianus-Schützen,
kommentierte den Sieg von Georg Lukas so: „Nach zwei Jahren war
klar, dass wir dieses Jahr wieder eine Majestät bekommen, um nicht
schon wieder ohne König dazustehen. Das ist ein Ergebnis, wie wir es
uns gewünscht haben.“
Hebbel (40) selbst hatte im Übrigen auch allen Grund zur Freude: Mit
dem 98. Schuss sicherte er sich den Titel als Hutkönig. Den Paul
Hebbel-Jubiläumspokal gewann Wolfgang Kampschulte (75) mit dem 38.
Schuss.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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