Augen auf bei der Grillkohle
NaturGut Ophoven stellt klimafreundliche Brennstoffe vor

Stefan Brandt (links) und Britta Demmer stellten auf dem NaturGut Ophoven klimafreundliche Brennstoffe vor. | Foto: Ursula Willumat
  • Stefan Brandt (links) und Britta Demmer stellten auf dem NaturGut Ophoven klimafreundliche Brennstoffe vor.
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Opladen - Die sommerlichen Temperaturen locken wieder die Menschen zum
Grillen in den Gärten oder auch in der freien Natur. Wie man
klimafreundlich grillen kann, das stellten jetzt Stefan Brandt, Britta
Demmer und Dr. Hans-Martin Kochanek vom NaturGut Ophoven vor.

Jährlich werden über 240.000 Tonnen Grillholzkohle und Grillbriketts
nach Deutschland importiert. Das meiste davon stammt aus Osteuropa,
Paraguay, Nigeria und Nicaragua. Die Kohle aus Südamerika entsteht
häufig als Nebenprodukt bei der Waldrodung für Plantagen und
Viehweiden. „In Deutschland wird diese Kohle um- beziehungsweise
abgefüllt und mit heimischen Restabfällen vermischt. Das ist für
das Label „Made in Germany“ ausreichend“, erklärt Britta
Demmer. Kohle aus echten heimischen Hölzern zu kaufen, bedürfe
deshalb einiger Recherche. Wichtig ist es beim Kauf von Holzkohle
oder-briketts auf das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) oder
PEFC (Programme fort the endorsement of forest certfication Schemes)
zu achten. Diese Produkte stammen aus ökologisch verträglicher
Waldwirtschaft. Es gibt Holzkohle und -briketts aus deutscher
Produktion aus nachhaltig bewirtschafteten Buchenbeständen und mit
günstigeren Transportwegen. „Der höhere Preis der Produkte
relativiert sich durch längere Brenndauer“ erklärt Stefan Brandt.
Leider gibt es nicht viele Anbieter. Auch Grillbriketts aus
Kokosfasern und Olivenkernen werden auf dem deutschen Markt angeboten.
Es sind Abfallprodukte, die bei der Produktion von Kokosmilch oder bei
der Pressung von Olivenöl anfallen. Sie kommen aus Griechenland oder
Asien. Hans-Martin Kochanek warnt vor Briketts aus Braunkohle.
„Diese sind häufig sehr günstig, aber am schädlichsten für unser
Klima, da Braunkohle ein fossiler Brennstoff ist und CO 2freisetzt,
das besser unter der Erde bleiben sollte“.

Auch der richtige Grill ist relevant für die Umweltbilanz.
Kugelgrills können mit weniger Brennstoff als klassische Grills
betrieben werden. „Nach dem scharfen Angrillen wird der Deckel
geschlossen und das Grillgut wird in der indirekten Zone gegrillt“,
so Brandt. Vorteilhaft sei auch die Möglichkeit, nach dem Grillen den
Deckel aufzulegen, alle Luftöffnungen zu schließen und die Kohle
durch Sauerstoffentzug zu ersticken. Die Restkohle kann dann erneut
entzündet werden. Einweggrills sollte man nicht verwenden, da die
Produktion der Einwegschalen viel Energie und Rohstoffe verschlingt,
außerdem stamme die mitgelieferte Kohle meist aus Schwellen- und
Entwicklungsländern, warnt Brandt.

Auch zum Anzünden gibt es naturbelassene Stoffe, wie wachsgetränkte
Faserblöcke oder Holzwollebündel, Holzspäne oder FSC-zertifizierte
Grillanzünder. „Bloß kein Papier, Kiefernzapfen oder chemische
Zündhilfen verwenden“, warnt Stefan Brandt, „da werden
krebserregende Stoffe frei“.

Wer dann noch bei dem Grillgut Spaß am Neuen hat, wie es Stefan
Brandt zeigte, mit leckeren asiatischen Gemüsespießen und einem
Sesam-Dip, der ist bestens vorbereitet auf die Grillsaison.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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