Wenn die Füße schmerzen
Neuer Schwerpunkt „Fußchirurgie“ am Remigius-Krankenhaus
Opladen - Europäer verbringen etwa achteinhalb Stunden täglich in Schuhen.
Statistisch gesehen umrundet jeder Mensch während seines Lebens die
Erde etwa dreimal zu Fuß. Insgesamt sind Füße der meist
beanspruchte Teil des menschlichen Körpers.
All das ist für das St. Remigius-Krankenhaus in Opladen Grund genug
zur Etablierung eines eigenen Ressorts für Fußchirurgie. Innerhalb
der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie übernimmt der
Leitende Oberarzt Ralph Hülsemann ab sofort die Verantwortung für
diese neue Spezialabteilung. Der Facharzt bietet jeweils donnerstags
in der Zeit zwischen 10 und 15 Uhr eine Sprechstunde an, für die
entweder eine Überweisung vom orthopädischen Arzt oder Hausarzt
erforderlich ist.
Mit seinen 26 Knochen, 33 Gelenken, 30 Muskeln, mehr als 100 Bändern
und über 200 Sehnen ist der menschliche Fuß ein überaus komplexes
Gebilde. Mit der Entwicklung des aufrechten Ganges ist er zum
wichtigsten Stützorgan geworden. Noch dazu ist er – siehe oben –
tagtäglich hohen Belastungen ausgesetzt. „Unsere gesamte Mobilität
hängt ganz entscheidend davon ab, dass es dem Fuß gut geht“,
verdeutlicht Hülsemann deshalb, wohl wissend, dass mit dem komplexen
System viele Krankheiten einhergehen können. Diese rücken aber
meistens dann erst ins Bewusstsein, wenn die Füße schmerzen oder
Probleme bereiten.
Das Spektrum der Schwierigkeiten reicht vom Schiefstand der großen
Zehe (Hallux valgus) über Mittelfußschmerzen (Metatarsalgie) bis hin
zu Kleinzehendeformitäten und hört bei Sprunggelenksarthrose oder
Sehnenverletzungen noch nicht auf. Betroffen sind Menschen jeden
Alters.
Während ältere Patienten überwiegend unter Erkrankungen wie
angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen der Füße leiden,
begünstigen hohe Absätze und zu enge Schuhe vor allem bei Frauen
schmerzhafte Beschwerden. Bei manchen Patienten sind Krankengymnastik,
Entlastung durch gute Schuhe oder Einlagen hilfreich. Mitunter ist
erst eine Operation das letzte Mittel zu einem schmerzfreien Gang.
„Viele Syndrome lassen sich aber auch konservativ und ohne Operation
behandeln“, erläutert der Fachmann, der zuletzt mehrere Zertifikate
im Rahmen von fünfjährigen Fortbildungen erworben hatte und somit
als ausgewiesener Spezialist für orthopädische Fuß- und
Sprunggelenkserkrankungen gilt.
„Wie andere orthopädische Abteilungen natürlich auch behandeln wir
Füße schon seit vielen Jahren“, fügt Chefarzt Ralf Decking beim
Pressegespräch erläuternd hinzu. In der Woche habe man zuletzt
durchschnittlich zehn Patienten operiert, so dass dieses Fachgebiet
der Orthopädie nun dringend eine zunehmende Spezialisierung verlange.
„Der Bedarf ist eindeutig da“, kommentiert Elisabeth Michels,
stellvertretende kaufmännische Leiterin.
„Viele Patienten wissen nicht, dass wir dieses Angebot in unserem
Haus haben.“ Sie wissen aber ebenso wenig, dass eigens neue OP-Säle
für ambulante Operationen im Haus geschaffen, außerdem Instrumente
und Geräte für mehr als 70.000 Euro angeschafft worden sind.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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