Wow-Effekt im Künstlerbunker
Nitroglitzerine zeigt „Fische versenken“

Philine Halstenbach in ihrer spaceähnlichen Rauminstallation, die zur Eröffnung zur Disko wird. | Foto: Britta Meyer
  • Philine Halstenbach in ihrer spaceähnlichen Rauminstallation, die zur Eröffnung zur Disko wird.
  • Foto: Britta Meyer
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Opladen - Fast geblendet wird der Besucher im Künstlerbunker in der
Karlstraße. Glitzernde und bunte Farben, psychodelisch anmutend,
knallen beim Betreten der Galerieräume entgegen
.

Komplett ausgekleidet mit Rettungsdecken schimmert das bunte Licht der
Neonleuchten im Plexiglas-Kubus durch den Raum. Die liegende
Diskokugel wird zu einem Kaleidoskop zur visuellen Irritation.
„Ich bin verrückt nach allem was glitzert, leuchtet und schrill
ist“, erklärt Philine Halstenbach ihre Arbeit. Die Wuppertaler
Kunststudentin, die sich selber „Nitroglitzerine“ nennt –
Glitzerine, weil ihre Freunde sie wegen ihres Glitzerticks so nennen,
Nitroglitzerin, weil ihr Innerstes wie Sprengstoff knallt – ist bis
zum 12. November Gast im Künstlerbunker in Opladen. Alle
Ausstellungsräume hat „Nitroglitzerine“ bespielt.

Im langen Eingangsbereich hängen filigrane Aktskizzen auf Folie vor
grellbuntem Papier. Ergänzt durch zweidimensionale Drahtakte geben
sie einen Einblick in die Arbeit mit Modell aus dem Studienalltag. Der
kleine, bunkerartige Nebenraum ist bestückt mit schrillen
Gegenständen aus dem Alltag der 27-jährigen Künstlerin. „Ich lebe
so bunt und glitzernd, wie es meine Arbeiten zeigen. Richte ich eine
Ausstellung ein, ist meine Wohnung fast leer.“
Der silberne Rucksack mit Zubehör, der die Künstlerin immer
begleitet, ein alter Fernseher mit leuchtenden Drahten im Inneren,
Knetplazentas mit Embryonen in Miniatur und Postkarten aller Art –
das Sammelsurium ist ebenso abenteuerlich wie extravagant.

Im letzten Raum, den „Nitroglitzerine“ im Künstlerbunker
bespielt, sind großformatige Fotografien zu sehen. Es sind
Aktaufnahmen, die Philine Halstenbach vor einer Beamerprojektion eines
bekannten Disney-Klassikers in fantasievollen Farben zeigt. „Es hat
mich schon Überwindung gekostet diese Arbeiten zu zeigen. Besonders
als ich sie das erste Mal im Kreise meiner Mitstudenten präsentiert
habe“, so Halstenbach. „Aber genau das macht den Reiz aus, über
Grenzen zu gehen und nachher zu wissen, dass es die richtige
Entscheidung war.“
Genau das ist auch die Ausstellung „Fische versenken“, in vielen
Facetten eine Grenzüberschreitung, die den Betrachter nicht nur durch
ihre Schrillheit irritiert.

Informationen

  • Fische versenken,[/*]
  • Philine Halstenbach[/*]

Öffnungszeiten:,

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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