Saubere Hände für mehr Hygiene
Opladener Remigius-Krankenhaus informierte
Opladen - Das Gefährlichste im Krankenhaus sind Krankheitserreger, die durch
Infektion übertragen werden. Diese Erkenntnis machte Ignaz Semmelweis
schon vor über 150 Jahren. Heute achten Krankenhäuser ganz besonders
auf die richtige Handhygiene. „Hygienemanagement hat im Krankenhaus
eine große Bedeutung“, erklärt Natalie Commandeur,
Hygienefachkraft im Opladener Remigius- und dem St. Josef-Krankenhaus
in Wiesdorf. „Saubere Hände sind dabei ein ganz wichtiger Faktor,
sind sie hauptverantwortlich für die Verbreitung von Erregern.“
Daher hatte sie kürzlich gemeinsam mit ihrem Team im Foyer des
Remigius-Krankenhauses einen Stand aufgebaut, an dem sich Besucher und
Patienten rund um das Thema Handhygiene informieren konnten. Bevor sie
in die Details ging, wurden erst einmal die Hände unter der
Schwarzlichtlampe angeschaut. Es ist schon erstaunlich, wieviel
Schmutz und wie viele Erreger auf einer scheinbar sauberen Hand zu
sehen sind. Anschließend sollten die Hände mit Desinfektionsmittel
gereinigt – mindestens 30 Sekunden und auch zwischen den Fingern und
rund um die Kuppen – und mit Pflegelotion gecremt werden. Beim
erneuten Test unter dem Schwarzlicht waren die meisten Flecken
verschwunden.
Eine Routine, die nicht nur Besucher beachten sollten, sondern
besonders vom Klinikpersonal verinnerlicht werden muss. „Noch vor
gar nicht langer Zeit war es üblich, auch unter Chirurgen, den
Ehering anzubehalten“, erklärt Natalie Commandeur den Wandel in der
Hygienepolitik des Krankenhauses. „Heute ist es gang und gäbe bei
Dienstantritt Schmuck abzulegen oder auf Nagellack zu verzichten.“
Da viel Wissen hinter der Aufgabe der Hygienefachkraft steckt, ist ein
Staatsexamen und eine zweijährige Weiterbildung in dem Bereich
nötig. Nun pendelt Natalie Commandeur gemeinsam mit ihrer Kollegin
zwischen den beiden Krankhäusern, spricht mit den Mitarbeitern der
Häuser und berät in allen Fragen rund um die Hygiene.
Die Veranstaltung im Foyer ist ein weiterer Schritt, die
Infektionsrate zu verringern. „Nicht nur die Mitarbeiter müssen auf
die Sauberkeit ihrer Hände achten, auch die Besucher“, so Natalie
Commandeur. „Tragen sie von außen gefährliche Erreger in die
Krankenzimmer, gefährden sie nicht nur andere, sondern auch eigene
Angehörigen, Freunde und Bekannte, die als Patienten stationär
behandelt werden.“ Dass es sich auszahlt, mit Aktionen wie dieser
oder durch regelmäßige Veranstaltungen für das gesamte Personal die
richtige Hygiene im Krankenhaus zu vermitteln, zeigen die
Beobachtungen der letzten Jahre.
„Wir können für die Kplus-Gruppe, zu der beide Häuser gehören,
einen deutlichen Rückgang an Fällen, ausgelöst durch
Krankheitserreger, feststellen“, freut sich Natalie Commandeur über
den Erfolg ihrer Arbeit.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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