Kostenlos Wasserflasche auffüllen
Plastikmüll soll vermieden werden

Der Aufkleber weist den Weg: Bei Sigrid Fischer im Waldhaus Römer kann man ab sofort seine Trinkflasche mit Kranwasser auffüllen lassen. | Foto: NaturGut Ophoven
  • Der Aufkleber weist den Weg: Bei Sigrid Fischer im Waldhaus Römer kann man ab sofort seine Trinkflasche mit Kranwasser auffüllen lassen.
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Opladen - Das Waldhaus Römer an der Wupper wurde kürzlich als neue Refill-
Station in Leverkusen vorgestellt. Als erste Refill Station
Leverkusens ist bereits das NaturGut Ophoven aktiv. Viele weitere
Stationen sollen folgen, um gegen Müll durch Plastikflaschen
vorzugehen, auf die Verschmutzung durch Plastikmüll hinzuweisen und
den umweltfreundlichen Konsum von Trinkwasser aus der Leitung zu
fördern.

Die Idee ist so simpel wie gut: Durstige Menschen mit einer leeren
Wasserflasche und Cafés, Restaurants, Geschäfte oder Unternehmen mit
einem frei zugänglichen Wasseranschluss, Trinkwasserspender oder
Trinkbrunnen zu verbinden. Den Weg weist künftig ein Aufkleber, der
die Orte als „Refill Station“ erkennbar macht.

Hier können Durstige kostenlos ihre Wasserflasche mit Leitungswasser
füllen. Sigrid Fischer, Inhaberin vom Waldhaus Römer ist von der
Idee begeistert: „Wir machen gerne als Abfüllstation mit. Es kommen
bei uns sehr viele Spaziergänger vorbei, die sich über das Angebot
freuen, kostenfrei Leitungswasser in mitgebrachte Wasserflaschen
aufzufüllen.“

Britta Demmer vom NaturGut Ophoven hat das Projekt nach Leverkusen
geholt: „Mit unserer Beteiligung am Projekt von Refill Deutschand
wollen wir den Müll der Plastikflaschen eindämmen, denn in
Deutschland werden stündlich zwei Millionen Einweg-Plastikflaschen
verbraucht. Beteiligte Geschäfte in Leverkusen können somit zeigen,
dass sie sich für Nachhaltigkeit einsetzen“, erklärt sie.
Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGuts Ophoven, bekräftigt sie in
diesem Anliegen: „Deutsches Kranwasser ist erstklassig und
gesund.“

Wer Interesse hat sich zu beteiligen, kann sich ab sofort bei Britta
Demmer vom NaturGut Ophoven melden, Tel. 02171/73499-44 oder
britta.demmer@naturgut-ophoven.de.

Außerdem können sich Interessierte an der Kasse des Kinder- und
Jugendmuseums EnergieStadt die kostenfreien blauen Aufkleber von
Refill Leverkusen abholen. Danach muss der Aufkleber nur noch gut
sichtbar am Fenster oder an der Tür angebracht werden und dann heißt
es schon „Wasser nachfüllen“. Mitmachen können alle Länden mit
einem Wasserhahn und Öffnungszeiten, von Apotheke, Buchladen, Café,
Bistro bis Schuhladen. Die Abfüllung erfolgt auf eigene
Verantwortung.
Im März 2017 wurde das Projekt in Hamburg gestartet und ist jetzt in
Leverkusen angekommen. Vorbild für das Projekt ist Refill Bristol wo
das Projekt schon seit 2015 erfolgreich läuft.

Hintergrund zu deutschem Trinkwasser

Wann immer es um Trinkwasser aus dem Hahn geht, zweifeln viele an der
Qualität des Wassers. Ist es noch eine gute Idee, aus der Leitung zu
trinken? Schließlich ist auch immer wieder von Bleispuren die Rede,
oder Bakterien wie Legionellen lauern in den Rohren. Rückstände von
Medikamenten sollen ebenfalls im Wasser landen. In manchen Regionen
ist das Wasser sehr hart, also sehr kalkhaltig. Schadet das?

Unser Leitungswasser ist rein und gesund
Grundsätzlich gilt: Was in Deutschland aus dem Hahn kommt, ist Wasser
erster Klasse. Damit das so bleibt, betreiben Wasserversorger großen
Aufwand, um das Trinkwasser gründlich aufzubereiten, bis es rein ist.
Und das gelingt erstaunlich gut. Wie viel Nitrat im Grundwasser
enthalten ist, ist für die Qualität des Trinkwassers erst einmal
unerheblich. Verfahren wie die Elektrodialyse oder die Umkehrosmose
beseitigen den Düngestoff fast spurlos. Dabei wird das Wasser
entweder mit Hilfe von Strom oder unter Druck gefiltert. Verbleibende
Nitratreste sind verschwindend gering und gesundheitlich unbedenklich.
Untersuchungen des Umweltbundesamtes sowie der Stiftung Warentest
haben ergeben, dass der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter
Hahnwasser nicht überschritten wird.

Wasserversorger filtern, klären und reinigen das Grundwasser von
allen möglichen Verunreinigungen. Schadstoffe, Bakterien und
Medikamentenrückstände überschreiten die gesetzlich vorgegebenen
Grenzwerte in der Regel nicht. Die Verantwortung der Betriebe endet
jedoch, sobald das Wasser durch die Rohre innerhalb eines Hauses
fließt.
Der Eigentümer muss sicherstellen, dass die Leitungen frei von
Schadstoffen wie Blei oder Bakterien wie Legionellen sind. In den
meisten Häusern sind die Rohre in gutem Zustand, sodass sich die
Bewohner nicht sorgen müssen. In sehr alten Gebäuden ist die
Ausstattung manchmal noch ein Problem. Wer sich unsicher ist, ob das
Wasser aus dem eigenen Hahn wirklich unbedenklich ist, kann es testen
lassen. Die örtlichen Gesundheitsämter bieten üblicherweise
Kontrollen an.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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