Nachhaltigkeit
Positive Bilanz nach einem Jahr „Ausbesserungswert“
Opladen - Es geht um Nachhaltigkeit und Wissensaustausch zwischen den
Generationen. Um soziale und technisch-handwerkliche Kompetenz zu
schulen und um das Leben einiger Produkte durch Weiterverwendung zu
verlängern sowie Müllberge zu verringern – aus diesen Gründen hat
der Verein „Ausbesserungswert Leverkusen" Projekte ins Leben
gerufen. Nach einem Jahr zogen die Akteure jetzt eine positive Bilanz.
Da gibt es zum einen die „ReparaturwerTstatt". Einmal im Monat und
an wechselnden Orten versammelt sich ein ehrenamtliches Experten-Team,
das Hilfe und Unterstützung bei Reparaturen von defekten
Haushaltskleingeräten, Kleidung, Textilien, Fahrrädern, Möbel oder
Keramik bietet. Die Helfer haben das Wissen und die Werkzeuge,
Besucher dürfen gerne selbst Hand anlegen.
„Manchmal wissen die Leute gar nicht, was sie alles können", sagt
Manfred Buch. Der Fachmann für Elektronik schilderte das Beispiel
einer Frau, die zum ersten Mal in ihrem Leben einen Schraubenzieher in
die Hand nahm und der es gelang, ihre Nähmaschine unter seiner
Anleitung zu reparieren.
Seit Januar wurde die „ReparaturwerTstatt" von 900 Personen genutzt,
defekte Gegenstände konnten zu 80 Prozent erfolgreich repariert
werden, berichteten Vereinsvorsitzende Elena Daniel und
Vorstandsmitglied Natalie Kühn. Egal, ob der Pullover Löcher hatte,
die Vase in Scherben lag oder das Radio nicht mehr spielte.
Vereinsmitglied und Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung
Leverkusen (WfL) Dr. Frank Obermaier, der die Initiative unter anderem
mit ins Leben rief: „Das Engagement wird auf jeden Fall
fortgesetzt."
Ein weiteres Projekt ist die offene Werkstatt als eine Art
Fabrikations-Laboratorium, in dem auch Dinge hergestellt werden, die
für die heimische Werkbank zu groß sind. Die Werkstatt ist aktuell
im Haus der Jugend, Werkstättenstraße 39 auf dem Gelände der Neuen
Bahnstadt, untergebracht. Dort arbeiten Elektroniker, Mechaniker,
Schreiner und andere Interessierte jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr
mit Bürgern Hand in Hand und lassen handwerkliche Fähigkeiten
auferstehen.
Aktuell wird an einem Lastenrad getüftelt, auf dem später unter
anderem ein mobiler Marktstand angebracht werden soll. „Einer kannte
sich mit schweißen aus und wusste, wie man Rohre biegt", beschreibt
Vereinsmitglied Lorenz Becker, der sich vorrangig über Holzspenden
für den Marktstand freuen würde. Aber auch weitere Spenden seien
erwünscht, ergänzte Natalie Kühn. Zudem sei ehrenamtliche
Unterstützung hoch willkommen.
Ein drittes Vorhaben sei in Arbeit, erläuterte Frank Obermaier: Beim
„Probierwerk" sollen erfahrene Handwerker und junge Menschen
zusammen arbeiten, so dass es gelingt, innovative Konzepte in der
Gemeinschaft umzusetzen.
Übrigens: Die „ReparaturwerTstatt" öffnet nächstes Mal am
Samstag, 26. November, von 10 bis 16 Uhr auf dem NaturGut
Ophoven, Talstraße 4 in Opladen. An gleicher Stelle startete das
Projekt.
- Gabi Knops-Feiler
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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