Mein Lieblingsbaum in Leverkusen
Preisverleihung zum Fotowettbewerb
Leverkusen - Wie bei den Vorgartenwettbewerben der Naturschutzverbände BUND und
NABU 2018 und 2019 war auch in diesem Jahr eines derZiele, die
„Natur vor der Haustüre“ in den Blick zu nehmen. Mit dem
Wettbewerb „Mein Lieblingsbaum in Leverkusen“ waren es dieses Mal
die Bäume, über deren Bedeutung für die Menschen unserer
baumschutzlosen Stadt BUND und NABU mit der folgenden Einladung mehr
erfahren wollten: „Haben Sie einen Lieblingsbaum in Leverkusen? Wir
sind gespannt darauf, ihn kennen zu lernen, und möchten gerne wissen,
warum Sie sich gerade ihn ausgesucht haben. Haben Sie eine besondere
Beziehung zu ihm? Ist er Ihr Schattenspender? Oder erfreut er Sie
einfach durch seine Besonderheit? Schicken Sie uns bis zu drei Fotos
und erzählen Sie uns etwas über Ihren Lieblingsbaum!“
Ingrid Mayer und Waltraud König-Scholz, Sprecherinnen der BUND
Kreisgruppe, empfingen die Preisträger*innen des Wettbewerbs im
InfoTreff der Naturschutzverbände in Manfort. Ingrid Mayer erinnerte
zunächst an den Wert der Bäume für uns Stadtmenschen: Dass sie ein
Symbol für das Leben sind, spiegelt sich u.a. im vielfältigen
Brauchtum, bei dem der Baum eine Rolle spielt – der Maibaum, der
Richtbaum, der Weihnachtsbaum oder das Pflanzen eines Baumes zur
Geburt eines Kindes. Bäume säumen Straßen und Plätze und machen
gerade in unseren dicht bebauten Innenstädten das Stadtleben
erträglicher und schöner. Sie spenden in heißen Sommern Schatten,
schützen vor Wind und Regen, verringern die Schadstoffbelastung in
der Luft und senken nachweisbar die Umgebungstemperatur um bis zu 10
Grad. Ihre Wurzeln filtern verunreinigtes Wasser und schützen den
Grundwasserspiegel vor weiterem Absinken. Sie sind Nist-, Rast- und
Futterplätze für viele Tierarten und damit Garanten für den Erhalt
der lebensnotwendigen Artenvielfalt und erhalten dem Stadtmenschen das
Gespür für den Wechsel der Jahreszeiten, das immer notwendiger wird
in unserer technikbestimmten Zeit.
Viele dieser Aspekte schwangen in den Begleittexten der
Wettbewerbsteilnehmer*innen mit. Überraschend war aber vor allem die
Vielfalt der ganz individuellen Beziehungen, die sich zwischen einem
Baum und „seinen“ Menschen entwickeln kann: Der Baum, der einen
über den Tag und ein Leben lang begleitet; der Baum, dessen Schicksal
einem über den eigenen Tod hinaus am Herzen liegt; der Baum, dessen
wechselnde Schönheit einen zu jeder Jahreszeit überwältigt; der
Baum, dessen Wachsen man liebevoll schützt und überwacht; der Baum
natürlich auch, dessen Früchte man sehnlichst erwartet, seien es
Birnen oder Quitten, Esskastanien oder Kirschen.
Es war keine leichte Aufgabe, aus den 32 Einsendungen die
„besonderen“ herauszufiltern, aber schließlich gab es doch vier,
bei denen der Gesamteindruck von Text und Bild die Jury überzeugte:
Erik Hansen beeindruckte mit einer prachtvollen Eiche auf der Schönen
Aussicht in Lützenkirchen, die ihn schon sein Leben lang begleitet
und die er als einen „wichtigen Dreh- und Angelpunkt“ von seiner
Kindheit bis in die Jetztzeit bezeichnet.
Gleich drei Lieblingsbäume hatte Jutta Hennig eingereicht, und auch
sie machte bei jedem Baum die enge Verbindung zu ihrem langen Leben
deutlich: „Die Kurven und Verästelungen dieses Baumes ähneln
meinem Lebensweg mit all seinen Höhen und Tiefen. Durch den weichen
Moosbelag war alles leichter zu ertragen!“
Wer den Wuppermann-Park kennt, wird sich nicht wundern, dass seine
majestätischen Platanen bei den Lieblingsbäumen in Leverkusen
auftauchen. Iris Lieg beschrieb ihre ganz besondere Beziehung zu
diesen Platanen, deren „gedrehte und verspielte“ Äste sie liebt,
und die „Stärke und Ruhe“ für sie ausstrahlen.
Waltraud König-Scholz erinnerte daran, dass noch im 17. Jahrhundert
Kirschbäume nur in Kloster- und Schlossgärten wachsen durften. Bei
Familie Schäfer dagegen ist der Kirschbaum zum Mittelpunkt eines
nachbarschaftlichen Mieteinanders geworden und „die Kirschen und die
Kirschmarmelade erfreuen … die Herzen von Jung und Alt.“
Die Preisträger wurden mit dem Buch „Blätter von Bäumen“ von
Susanne Fischer-Rizzi ausgezeichnet, aber auch alle übrigen
Teilnehmerkönnen sich eine attraktive Belohnung für ihr Mittun im
InfoTreff für Natur und Umwelt abholen.
Mit einer „Fensterzeitung“, gestaltet von Ursula Kundt, können
auch Besucher des InfoTreffs und Vorübergehende teilhaben an den
Schätzen, die uns die Natur so großzügig bietet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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