Opladens Stärke liegt im Besonderen
Qualität und Service müssen aber verbessert werden
Opladen - Eine gute Atmosphäre in Opladen zu schaffen, sagte Dr. Frank
Obermaier, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Leverkusen
(WfL), bereits im Vorjahr, sei ein erklärte Ziel des
Stadtteilentwicklungskonzeptes (STEK).
„Einzelhandel und Gastronomie sorgen für die Belebung des
Stadtbezirkes, das ist ganz wichtig“, unterstrich Obermaier. Opladen
habe zwar viel Kaufkraft verloren, aber Gutachten bestätigten, dass
man diese durch Individualität in den „urbanen Stadtteil von
Leverkusen“ zurückholen könne. Das Ergebnis dieses Gutachtens
unter der Überschrift „Qualitätsoffensive Einzelhandel und
Gastronomie“ liegt inzwischen vor.
Jetzt wurde es von Jonas Reimann vom Büro „Stadt und Handel“
(Dortmund) in der Mensa der Landrat-Lucas-Schule vorgestellt und mit
großem Interesse aufgenommen. Er nannte Handelsanweisungen und
erläuterte, was zu tun sei, um Opladen zu stärken. Vorweg das Fazit:
„Das Besondere und Traditionelle in Opladen sollte neu definiert
werden. Die Persönlichkeit, die Wohlfühlatmosphäre ist die Stärke,
aber sie muss weiter in alle Lagen getragen werden. Qualität und
Service müssen besonders in der Hauptlage verbessert werden.
Individualität und Authentizität müssen geschützt werden, gerade
in den Nebenlagen. Dazu müssen alle an einem Strang ziehen.
Investitionen und Initiativen können nicht nur von der Stadt erwartet
werden, sondern müssen auch von Eigentümern kommen. Erst im
Zusammenspiel können die diversen Instrumente ihre komplette Wirkung
entfalten.“
Im Einzelnen empfahl Reimann:
Die Haupteinkaufslage Düsseldorfer Straße und nördliche Kölner
Straße sollten mehr Wohlfühlcharakter erhalten, auch durch
hochwertige Außengastronomie. Die Einkaufsstraße müsse als Marke
entwickelt und in Leitsystem eingebunden werden. Kunden sollten
sinnbildlich abgeholt werden, am besten am Parkplatz. Hinweise über
wichtige Dinge wie Toiletten und Geldautomaten könnten einen Besuch
erleichtern. WLAN sei als Standard erforderlich, ein Servicepoint als
zentrale Informationsstelle gut geeignet. Die Qualität der
„Anker“ müsse stimmen, im Süden sollte versucht werden, weitere
Anker anzusiedeln, um eine Laufbeziehung herzustellen.
Die Kölner Straße im Süden, das Eingangstor zur Fußgängerzone,
sei derzeit nicht 100 Prozent als solches zu erkennen. Hier gebe es
Raum für individuelle Konzepte.
Die Neustadt sei als „Viertel für Kultur und erlebnisorientierte
Nischenangebote“ bekannt. Aber nur bei Ortskundigen. Für Fremde sei
nicht zu erkennen, wo die Neustadt ist. Deshalb sollten sich
Gewerbetreibende zusammensetzen und eine Marke oder ein
Alleinstellungsmerkmal entwickeln, zum Beispiel in Form eines
übergreifenden Gastro-Navigators. „Die Vernetzung unter den
Gastronomen ist sehr wichtig“, sagte Reimann. „Es wäre sinnvoll
eine Werbegemeinschaft für die Marke und gemeinsame Veranstaltungen
zu gründen oder um beim Runden Tisch Konflikte – beispielsweise mit
Anwohnern – besprechen zu können.“
Zum Schluss der Veranstaltung sprach Landschaftsarchitekt Thomas
Wündrich über den aktuellen Stand der Dinge und den Zeitplan für
die Umstellung der Fußgängerzone: Baubeginn ist für das Frühjahr
2018 geplant. Ausschreibungen für die Maßnahmen laufen. Das
Wasserfontänenfeld wird an der unteren Bahnhofstraße nahe Kölner
Straße platziert. Spielelemente in der Bahnhofstraße werden in Form
des Logos gefertigt.
Die Goethestraße soll – obwohl sie Teil der Fußgängerzone ist –
aus Kostengründen ausgespart werden. Das sorgte für viel Unmut.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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