Denkmäler
Rundgänge durch Opladen bald mit Hinweisen an besonderen Orten
Opladen - Unter dem Motto „Gemeinsam Denkmäler schützen und erhalten"
hatten der Opladener Geschichtsverein (OGV) von 1979 e. V. Leverkusen
und die Untere Denkmalbehörde der Stadt Leverkusen am Sonntag, dem
„Tag des offenen Denkmals", zum gemeinsamen Geschichtsfest in die
Villa Römer an die Haus Vorster-Straße nach Opladen eingeladen. Mit
der Resonanz war Vereinsvorsitzender Michael Gutbier weitgehend
zufrieden. „Einige Teilnehmer mehr bei den Rundfahrten hätten es
aber schon sein können", schränkte er ein.
Einer der Teilnehmer war Sylvain Calonne, Vorsitzender der Societé
historique de Villeneuve d‘Ascq. Mit drei Begleitern war er für
wenige Stunden mal eben 330 Kilometer von der französischen
Partnerstadt zum Geschichtsfest nach Opladen gekommen. „Es ist nicht
so weit", schmunzelte er und fasste nach der Tour zusammen: „Jedes
Jahr entdecken wir neue Facetten der Stadt Leverkusen."
Keine neuen Facetten, sondern einen Blick in die Vergangenheit bietet
die Ausstellung „Die preußische Vergangenheit", die noch bis Mitte
Dezember in der Villa Römer zu sehen ist.
Neue Beschilderung an der Villa Römer
Aber bald nicht mehr alleine dort spielt die Vergangenheit eine Rolle.
Denn in den nächsten Wochen werden einige weitere Themen in das
Opladener Stadtgebiet getragen. Spezielle Hinweise, die sich mit dem
ehemaligen industriellen Zentrum an der Wupper und den zugehörigen
Fabrikantenvillen beschäftigen, werden rund um die Villa Römer auf
dem Frankenberg angebracht. Die Beschilderung an der Balkantrasse
befasst sich mit der ehemaligen Eisenbahnstrecke zwischen Opladen und
Lennep. Um die Spuren der ehemaligen Eisenbahnstadt Opladen geht es
auf den Tafeln, die in der neuen Bahnstadt installiert werden.
Besonderer Clou: Mit einer App (www.izi.travel.de) erhalten Besitzer
von Mobiltelefonen weitere Infos über Geschichte und Hintergründe,
so dass für diese Freifluft-Ausstellung quasi ein praktischer
Audioguide zur Verfügung steht.
Ebenso viel zu hören und zu sehen gab es bei den Filmen über die
Leverkusener Stadtgeschichte, die Ernst Küchler, stellvertretenden
Vereinsvorsitzender und ehemaliger Oberbürgermeister, am Sonntag
vorführte und kommentierte. Der Film „Chronik" beschreibt die
Entwicklung der Stadt in den 1950er Jahren. Unter dem Titel „Ein
Herz wird gesucht" drehte die Pressestelle zum 30. Geburtstag im Jahr
1960 einen Film, der eindrucksvoll beschreibt, wie Leverkusen
versuchte, der Stadt eine Mitte zu geben und die Stadtwerdung zu
beschleunigen.
Filme zur Stadtgeschichte
„Leverkusen mit neuem Profil auf dem Weg in die Zukunft" war Titel
eines weiteren, 1970 von der Stadt in Auftrag gegebenen Streifens, der
die damalige dynamische Stadtentwicklung darstellt. Beim vierten Film
handelt es sich um eine Produktion aus 1977 mit dem Titel
„Willkommen in Leverkusen". Diese strahlt die Aufbruchsstimmung der
Leverkusener Kommunalpolitik aus und vermittelt das Selbstbewusstsein
einer kreisfreien Großstadt, nach überstandener Gebietsreform.
„Auf die Dramatik und den Identitätsverlust, den die stolze
Kreisstadt Opladen seinerzeit erlitten hat", so Küchler, „geht der
Film allerdings nicht ein." Deshalb sei, sagte Küchler, es gut und
richtig, dass die neue Bahnstadt jetzt dazu beitrage, „die
Verletzungen von damals wieder gut zu machen und die Wunden zu
schließen."
Wenn es nach Küchler geht, dann sind diese Filme bis spätestens 2020
- wenn Leverkusen seinen 90. Geburtstag feiert - frei zugänglich und
vielleicht sogar vervielfältigt. Und spätestens dann will er diese
Filme erneut zeigen und die Vorführung zugleich mit einem Seminar
verbinden. Dass dann auch die Sprache auf kritische Themen wie über
das veränderte Verhältnis zwischen Stadt und Bayer in den letzten 20
Jahren kommt, kann er sich sehr gut vorstellen.
- Gabi Knops-Feiler
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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