Bürgerschützen Quettingen

Sabine Flügel fegt den Vogel von der Stange

Quettingen - Das Schützenfest der Quettinger Bürgerschützengesellschaft
endete so spannend, wie es begonnen hatte. Denn beim abendlichen
Tanzabend drehte sich zum Schluss alles um die Frage: Wer wird neues
Ehrenmitglied? Und wer erhält in diesem Jahr den Dankespokal?

Schnell war klar: Der CDU-Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz trat in
die Fußstapfen solch prominenter Vorgänger wie Fleischermeister Bert
Emundts, Bernd Fass, Vorstand des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen
(GBO), oder Oberbürgermeister Uwe Richrath.

Seit 2011 kürt der Schützenverein alljährlich eine Person des
öffentlichen Lebens zum Ehrenmitglied. Scholz nahm Urkunde sowie
Plakette sichtlich stolz vom Oberbürgermeister entgegen, ehe er sich
beim Vorsitzenden Thorsten Steinke und Geschäftsführer Rainer Weis
für die Auszeichnung bedankte. „Ich werde sie mit Ehren tragen und
freue mich auf viele schöne Veranstaltungen“, sagte der
Leverkusener Politiker. Der Dankespokal ging kurz darauf an
Fördermitglied Erika Matzerath.

Im Mittelpunkt des Geschehens standen naturgemäß die
Schießwettbewerbe. Bereits am ersten Tag konnte sich Sabine Flügel
gegen zahlreiche Mitkonkurrenten durchsetzen und fegte den
Königsvogel um 19.28 Uhr mit dem 192. Schuss von der Stange des
mobilen Schießstandes, der auf der Wiese neben dem Pfarrheim
aufgestellt war.

Die 58-jährige Krankenpflegerin beim Lazarus Hilfsdienst wohnt in
Opladen, ist seit 2012 Mitglied im Verein und dort als zweite
Kassiererin aktiv. Zu ihrem Prinzgemahl wählte sie Vereinskamerad
Bertram Ries. Beim zweiten Wettschießen des Tages sicherte sich
Vorjahres-Schützenkönig Markus Weis den Pokal der Könige.

Die Krönungsmesse in der Pfarrkirche St. Marien wurde von
Stadtdechant Hans Peter Teller zelebriert. Er war kurzfristig für den
schwer erkrankten Pfarrer Ulrich Sander eingesprungen. Teller empfahl
den Akteuren, das Brauchtum weiter zu pflegen und die Jugend daran im
Sinne der Parole „Für Glaube, Sitte und Heimat“ zu beteiligen.
Das Schlusswort hatte die neue Königin. Sie sagte: „Ich freue mich,
dass ich dieses Amt übernehmen darf.“ Und nach der Messe:
„Bislang habe ich mich immer gesträubt, weil ich alle 14 Tage
Wochenenddienst habe. Das lässt sich schlecht mit dem Vereinsleben
koordinieren.“

Schließlich starteten die Schützen – begleitet von der Kapelle
Rheinisch-Bergische Musikanten und zwölf historischen Traktoren der
Treckerfreunde Bruchhausen – auf einen etwa 50 Minuten dauernden
Umzug. Vorweg fuhr die Polizei, das Ende der Parade sicherte der
Malteser Hilfsdienst ab. Walter Engels, Schützenkönig des Jahres
2014, konnte mit seinem alten Kramer Traktor KL 22 aber nicht
mitfahren. Denn er musste die Fahne tragen.