Keine Angst vor Schwarz
Tag der offenen Ateliers im Künstlerbunker

Die Mitglieder des Künstlerbunkers und ihre Gäste – hier Friedrich Engstenberg (von links), Gisela Weyand und Harry Plein – stellen gemeinsam ihre Werke aus. | Foto: Britta Meyer
  • Die Mitglieder des Künstlerbunkers und ihre Gäste – hier Friedrich Engstenberg (von links), Gisela Weyand und Harry Plein – stellen gemeinsam ihre Werke aus.
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Opladen -  „Wir wollten was machen, was andere nicht machen“, so Harry
Plein über die Idee der Jahresausstellung der Künstler und
Künstlerinnen des Bunkers in der Opladener Karlstraße. „Schwarz in
den Vordergrund zu stellen ist nicht ganz einfach. Schon alleine, weil
Schwarz keine Farbe, sondern ein Ton ist.“

So zeigte sich alleine die Hängung der Arbeiten schwieriger als
sonst. „Jedes Werk braucht Platz“, erklärt Plein die eher luftige
Anordnung der 15 Ausstellungsteilnehmer. „Sonst wäre die Wirkung
verfehlt durch die Dominanz des Schwarz.“ Die Anstrengungen der
Künstler haben sich jedoch bezahlt gemacht, wie der Rundgang durch
die Ausstellung zeigt.

Harry Plein selber zeigt Radierungen im kleinen Nebenraum des großen
Ausstellungsraums. Die Kreise gleichgroß, meist untereinander
angeordnet. Der untere motivlos, tiefschwarz, der obere teils mit
floralen Motiven, die das Licht zwischen Ästen und Gräsern wie helle
Lichtpunkte hervorblitzen lassen. Ähnlich wie Sterne, die, wenn auch
noch so klein, am Firmament erscheinend durch den Kontrast zur tiefen
Dunkelheit strahlen.

„Mich reizt das Kosmische in der Auseinandersetzung mit Schwarz“,
erläutert Harry Plein, der sich im Gegensatz zu anderen auf gewohntem
Terrain befand, denn er ist für seine Druckgrafiken bekannt.

Anders die Malerin Britta Reinhardt. Knallgrün leuchtet dem Besucher
beim Betreten der Galerie das großformatige Bild an der Stirnseite
des Gangs entgegen. Davor, auf einem grünen Stuhl, ein
dunkelhäutiger Mann, ein Freund von Britta Reinhardt, der sich extra
zur Ausstellung bereit erklärt hat, Teil des Werkes zu sein. „Ich
habe mich mit der Völkerwanderung auseinandergesetzt“, so
Reinhardt, die eine tiefe enge Verbindung zu Afrika pflegt. „Hier
unten ist nur ein Teil der acht Meter langen Arbeit zu sehen, den Rest
zeige ich oben in meinem Atelier.“

Auf eine ganz andere Art bringt Gisela Weyand, die zu Gast im Bunker
ist, das Schwarz zum leuchten. Ihre Arbeit in Enkaustik-Technik, das
Auftragen von Wachs, leuchtet trotz der schwarzen Oberfläche. Die
Unterseiten der gebogenen schwarzen Leisten, die nebeneinander an die
Wand gebracht sind, sind rot eingefärbt und strahlen so von der
weißen Wand ab. Eine starke Strahlkraft, die dem Schwarz das alles in
sich Aufsaugende nimmt. Friedrich Engstenberg zeigt ganz in seiner
Tradition Skulpturen, wie im Eingangsbereich die „Nautilus“, die
silbrig glänzend unter den tiefschwarzen Wellen des Ozeans ihre
Runden dreht.

Öffnungszeiten

Bis einschließlich 24. März sind die Experimente der Künstler noch
zu betrachten, mittwochs, freitags und samstags von 16 bis 18 Uhr und
nach Vereinbarung. Infos:
www.kuenstlerbunker-lev.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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