Geschichtsfest, Vorträge und Ausstellungen
Trotz Corona: OGV hat viele Pläne
Opladen - Präsenzveranstaltungen sind wegen Corona aktuell nicht möglich
und in den nächsten Monaten dürfte sich an dieser Situation nichts
ändern. Dennoch sind die Mitglieder des Opladener Geschichtsvereins
1979 (OGV) ebenso zuversichtlich wie rührig. Denn auch während der
Pandemie können Vereinsvorsitzender Michael Gutbier und seine
Mitstreiter dank digitaler Technik weiter konzentriert an zahlreichen
Projekten arbeiten.
Beim Rückblick auf das zurückliegende Jahr bemerkte Gutbier deshalb
recht zufrieden: „Wir haben das Beste aus dem schwierigen Jahr
gemacht und sind froh, trotz der Einschränkungen ein attraktives
Programm für unsere Mitglieder und die interessierte Leverkusener
Öffentlichkeit geboten zu haben.“
Da war zunächst das Großprojekt zur Geschichte der
Zwischenkriegszeit von 1918 bis 1939 mit der Bezeichnung
„Stadträume“: Nach einem Hybrid-Treffen im Herbst mit den
Partnern vom befreundeten Jülicher Geschichtsverein (JGV) und
zahlreichen Vertretern der europäischen Partnerstädte Leverkusens
werden die Planungen digital weiter vorangetrieben. Herzstück des
Projekts ist ein interaktiver „Filmbaukasten“ mit mehr als 100
Videos. Aber auch Ausstellungen und Publikationen sollen innerhalb der
nächsten drei Jahre realisiert werden.
Sollte es die Pandemie erlauben, ist ein Austausch mit Projektpartnern
in der slowenischen Partnerstadt Ljubljana geplant. Im Fokus
sämtlicher Aktivitäten steht speziell das Jahr 2023. Denn dann
jährt sich aus deutscher Sicht das „Krisenjahr 1923“ (Ruhr-Krise,
Hyperinflation, Hitler-Putsch) zum 100. Mal.
Bis dahin nimmt der Verein speziell die örtliche Kulturgeschichte in
den Blick. Im Projekt „Stadtkultur in Leverkusen“ kooperiert der
OGV mit insgesamt 54 Institutionen, darunter mit der Musikschule
Leverkusen und der Opladener Karnevalsgesellschaft Altstadtfunken.
Konzerte, Aufführungen und eine gemeinsame Ausstellung sollen den
Leverkusenern die vielfältige Geschichte der Kultur in ihrer Stadt
näherbringen.
Vorgesehen sind darüber hinaus etliche Vorträge, außerdem –
soweit möglich – Tagesfahrten und Ausflüge. So ist der OGV zum
Beispiel an einer Veranstaltungsreihe zum Thema „1.700 Jahren
jüdisches Leben im Rheinland“ beteiligt. Dazu wollen die
Geschichtsfreunde unter anderem im September eine Führung über den
jüdischen Friedhof in Opladen, aber auch ein Konzert der
Klezmer-Gruppe „crazy frailach“ in der Bielertkirche anbieten.
Thema einer eigenen Reihe sind aber auch „500 Jahre Vereinigte
Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg“. Die Pandemie hat der OGV dabei
schon berücksichtigt.
„Wir planen ausgewählte Vorträge zusätzlich im Internet zu
übertragen und – wenn Präsenzveranstaltungen weiterhin nicht
möglich sind – im Zweifelsfall auch ausschließlich online zu
streamen“, berichtet Gutbier.
Erstmals erprobt werden soll das Konzept am Mittwoch, 20. Januar, wenn
Georg Mölich, wissenschaftlicher Referent beim Landschaftsverband
Rheinland (LVR), über den deutsch-französischen Krieg 1870/71 und
das Rheinland spricht. Der Vortrag ist im Übrigen Teil der Reihe zu
„Marksteinen deutscher Geschichte aus rheinischer Perspektive“. Im
Mai wollen OGV und JGV außerdem auf einer Tagung die Geschichte des
Deutschen Ordens in den Rheinlanden in den Blick nehmen.
Trotz aller Pläne und Vorhaben: Nach wie vor hängt vieles von der
Entwicklung der Corona-Krise ab. Beispiel: Sollte die Villa Römer als
Ausstellungsort wieder öffnen dürfen, ist angedacht, die
Wanderausstellung „Friedrich Ebert – vom Arbeiterführer zum
Reichspräsidenten“ nach Leverkusen zu holen. Am gleichen Ort soll
nach Möglichkeit am zweiten Sonntag im September am „Tag des
offenen Denkmals“ erneut das Geschichtsfest gefeiert werden. Dann
zum 18. Mal.
Auf jeden Fall in Vorbereitung sind mehrere Publikationen, darunter
der Sammelband „Kriegserinnerungen in europäischen Heimaten“, der
das vielbeachtete Projekt „Kriegsenden in europäischen Heimaten“
fortsetzt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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