Im Einsatz für Opladen
Verkehrs- und Verschönerungsverein präsentiert Ausstellung
Opladen - Wenn ein Verein 100 Jahre existiert, ist das Grund genug zu feiern.
Wenn er länger überdauert, darf er erst recht stolz sein. Das gilt
auch für den Opladener Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV), der
in seiner fast 150-jährigen Geschichte einen nicht unwesentlichen
Beitrag zur Entwicklung Opladens geliefert hat.
Der VVV tauchte 1902 erstmals im Vereinsregister auf. Lange Zeit
dachte man, das sei das Gründungsjahr des Vereins. Tatsächlich
begann die Vereinsgeschichte schon einige Jahre zuvor, wie ein
Zeitungsausschnitt belegte, das 1970 bei Bauarbeiten zu Tage kam, als
eine Brücke zwischen Wiebertshof und Hirzenberger Mühle erneuert
wurde.
Das Dokument war mit zwei Münzen in einer Flasche enthalten und
bewies, dass der damalige Bürgermeister Vetter bereits 1874 zur
Gründung eines Verschönerungsvereins in Opladen aufgerufen hatte.
Somit erfolgte die Gründung in einer Phase des städtischen Aufbruchs
in Opladen, nach dem Erhalt der Stadtrechte (1858), der Ansiedlung
vieler Industriebetriebe und dem Anschluss an zwei wichtiger
Eisenbahnlinien.
Bis heute finden sich in vielen Stellen der Stadt diverse Hinweise auf
das Wirken des VVV, etwa die Fontäne im Wiembachweiher oder die
flötenden Kinder vor dem DRK-Zentrum, um nur einige Beispiele zu
nennen. Die drei Meter hohe und 600 Kilo schwere Stele mit dem
Opladener Stadtwappen ließ der Verein 2008 um Vorsitzenden Toni
Blankerts bei einer kleinen Feier unter dem Motto „Es gibt keine
Zukunft, wenn wir die Vergangenheit vergessen“ in der
Fußgängerzone errichten. Der VVV hatte die Säule bei Maler und
Bildhauer Bernhard Guski in Auftrag gegeben.
Das Wappen selber wurde von Bürgermeister Alexander Vetter beantragt
und durch das „Königliche Heroldsamt Berlin“ genehmigt. Der
Wappenentwurf wird laut Stadthistoriker Rolf Müller „auf die um
1218 lebenden Brüder Gerhard und Giso von Opladen zurückgeführt“.
Die ursprünglich mit fünf Zinnen ausgestattete Mauerkrone musste
allerdings auf drei Zinnen reduziert werden, da fünf Zinnen nur von
Residenzstädten geführt werden durften.
Opladen musste sich also bescheiden, denn erst 25 Jahre zuvor hatte es
die Stadtrechte nach der Rheinischen Städteordnung erhalten. Der
schwarz gefärbte Zinnenbalken im silbernen Schild, der übrigens auch
wieder im heutigen Wappen der Stadt Leverkusen auftaucht, soll
andeuten, dass die Verleihung des Wappens unter preußischer
Herrschaft erfolgte.
Bei einer Ausstellung vom 7. September bis 24. November in der Villa
Römer, Haus-Vorster Straße, blickt der VVV gemeinsam mit dem
Opladener Geschichtsverein – er existiert in diesem Jahr 40 Jahre
– auf sein Wirken in und für Opladen zurück. Neben Stadt- und
Vereinsgeschichte(n) erzählt die Schau von Personen und Aktivitäten,
verfolgt Spuren der Stadtgeschichte, präsentiert überdies bislang
noch nicht veröffentlichte Schriftstücke, Bilder und Exponate.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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