Ein Teil von Leverkusen
Wie Zugewanderte die Stadt prägen
Opladen - Es scheint das Thema des Jahres zu sein: Was ist Leverkusen? So wird
auch eines der Themen des Opladener Geschichtsvereins (OGV) ein
gesamtstädtisches sein. Unter der Federführung des ehemaligen
Oberbürgermeisters Ernst Küchler wird es eine Ausstellung zur
Leverkusener Integrationsgeschichte geben.
Bei der Vorstellung des Jahresprogramms blickte OGV-Vorstand Michael
D. Gutbier auf das erfolgreiche Jahr 2016 zurück, das unter anderem
gemeinsam mit dem Jülicher Geschichtsverein die umfassende
Preußen-Schau und einen Anstieg der Mitgliederzahlen gebracht hatte.
Erfolgreich waren auch die Kooperationen mit der Volkshochschule bei
diversen Vortragsveranstaltungen, dem Katholischen Bildungswerk und
letztlich die Zusammenarbeit mit dem Partnerverein in Jülich.
Gemeinsam mit dem Jülicher Verein und dessen Vorsitzenden Gero von
Bülow bereitet man sich derzeit auf das Thema „Reformation in der
Region“ vor. Dieses soll ein Rund-um-Sorglos-Paket für
Geschichtsinteressierte werden, wofür auch der Bergische
Geschichtsverein Abt. Niederwupper ins Boot geholt wurde.
Eine Exkursion in die drei Reformationsstädte Wittenberg, Eisenleben
und Erfurt ist der Höhepunkt. Eine weitere Fahrt nach Kassel zur
Documenta ergänzt das Programm sowie ein Tagesausflug nach Bonn. Eine
umfassende Publikation zum Thema ist für 2018 in Aussicht gestellt,
so Gutbier bei der Vorstellung.
Nichts desto trotz wird es wohl das Flüchtlingsthema sein, das die
Stadt am meisten bewegen wird. Dabei wird es in der ersten
Jahreshälfte Aufgabe sein, Material zu sichten und Interviews mit
nach Leverkusen geflüchteten Menschen zu führen. „Vorbild ist eine
Ausstellung im Köln-Ehrenfelder Bezirksrathaus, die sich mit der
Integrationsgeschichte der Stadt befasst“, so Ernst Küchler. „Wir
wollen zeitlich nach 1945 beginnen. Dabei soll herausgearbeitet
werden, woher die Menschen kamen und kommen und aus welchen Gründen.
Diese sind im Laufe der vergangenen 70 Jahre sehr vielfältig gewesen.
Zudem soll die Ausstellung zeigen, wie die Menschen der Stadt in der
jeweiligen Situation damit umgegangen sind und wie sich das
Zusammenleben auf unsere lokalen Gesellschaft und Kultur ausgewirkt
hat.“
Dabei ist es Küchler wichtig, dass die für die zweite Jahreshälfte
geplante Ausstellung für die Besucher mittels Multimediatechnik
erlebbar wird. Interviews, biographische Elemente und eine Gliederung
nach Fluchtursachen sollen einen Querschnitt zeigen. Erste Gespräche
mit dem Integrationsrat sind schon geführt. Eine Zusammenarbeit mit
dem Bayer-Archiv steht in den Startlöchern.
Zeitzeugen gesucht
Gesucht werden darüber hinaus Zeitzeugen aus den letzten 70 Jahren,
die mit ihrer persönlichen Fluchtgeschichte ein Stück zur
Leverkusener Stadtgeschichte beigetragen haben. Interessenten können
sich beim OGV geschaeftsstelle@ogv-leverkusen.de oder telefonisch
unter 02171/47843 melden.
- Britta Meyer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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