Kunst im Doppelpack im Bunker

Winfried Gille und Wolfgang Schumacher stellen aus

Opladen - Es ist interessant zu sehen, wie Zweidimensionales mit
Dreidimensionalem korrespondiert. Der Bildhauer Winfried Gille und der
Maler Wolfgang Schumacher beweisen in der aktuellen Ausstellung im
Künstlerbunker, dass eine Präsentation beider Darstellungsarten in
einer Galerie durchaus seine Spannung hat.

Kein Experiment allerdings, da das Duo schon im vergangenen Jahr
erfolgreich im Buscheider Badehaus die gemeinsame Ausstellung erprobt
hat. Als Mitglieder der AG Leverkusener Künstler sind sie aber
erstmalig in der Opladener Kunststätte in dieser Form unterwegs.
Politisch sind dabei einige Arbeiten des mittlerweile im Westerwald
lebenden Gille.

Eine Transfusion des Gehirns eines Totenkopfs, Weltretter, Krieger
treffen auf amazonenhafte Frauentorsi beziehungsweise deren Formen. Im
kleinen Nebenraum eine Hinterfragung des Themas, wo kommt unser
Fleisch her. Da liegt nicht nur der Schädel des kürzlich verzehrten
Hochlandrindes samt Einschussloch des Bolzenschusses, sondern auch das
Gesicht des Tieres, was derzeit bis zur Schlachtung gepäppelt wird,
schaut den Betrachter mit sanften Augen an.

Wolfgang Schumacher hingegen bannt vorwiegend urbane Szenen auf ein
extrem schmales Querformat. Vorlage sind Digitalfotografien, häufig
gefertigt mit Filter, die malerisch unter Verwendung unterschiedlicher
Techniken auf die Leinwand gebracht wurden. Als weiteren Kniff dabei,
eine gewisse Dreidimensionalität, die mittels Zeichentechnik auf das
Gemälde aufgebracht wurde. Hier finden dann wieder Skulptur und
Malerei zusammen.

Wie eng, das zeigen die Bilder, die Schumacher nach einer Reise durch
das Dartmoor gemacht hat. Die in Schwarz-Weiß-Malerei mit gelber
Ölkreide überarbeiteten Schafsmotive finden ihre Ergänzung in den
kleinen Skulpturen Gilles.

Informationen

• Ausstellung „2malig“[/*]
• Bis zum 29.

April[/*]

• Künstlerbunker, Karlstraße 9 in Opladen[/*]
• Mittwochs

und freitags 16 bis 18 Uhr[/*]

• Sonntags 15 bis 17 Uhr[/*]