Spanische Akkordeon-Klänge
70 Besucher kamen zum ersten Konzert in die Markuskirche

Der vielfach ausgezeichnete Akkordeonist Helmut C. Jacobs hat zwei CDs mit spanischen Fandangos und Boleros veröffentlicht. | Foto: Dirk Timmermann
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Eil - (dt) Zum ersten Konzert nach coronabedingter Unterbrechung zog es 70
Besucher in die Markuskirche. Eine entsprechende Ausnahmegenehmigung
hatte die Gesundheitsbehörde kurzfristig erteilt, wie Kreiskantor
Thomas Wegst zu Beginn der Veranstaltung zu berichten wusste. Die
pandemietypischen Auflagen wie Mundschutz, Abstandsregelungen und
Anwesenheitsliste konnten das Konzerterlebnis jedoch ebensowenig
schmälern wie der aus hygienischen Gründen notwendige Verzicht auf
ein Programmheft – für Wegst ein Novum in seiner 21-jährigen
Arbeit als Kirchenmusiker.

Mit Helmut C. Jacobs begrüßte er einen alten Bekannten, zuletzt vor
zehn Jahren hatte der Romanistik-Professor und vielfach ausgezeichnete
Akkordeonist in Eil gespielt. Jacobs nahm seine Hörer mit auf einen
Streifzug durch die für sein Instrument typische Musik verschiedener
Regionen und Epochen, wobei der Fokus auf den Tänzen lag. Nach einem
spanischen Straßentanz aus dem 16. Jahrhundert stand der Fandango auf
dem Programm, der im 18. Jahrhundert aufkam und Jacobs zufolge einst
als „außerordentlich erotisch“ galt. Heutzutage werde der
Fandango als Vorläufer des Flamenco angesehen. Der 1957 geborene
Akkordeonist, der an der Universität Duisburg-Essen Spanisch lehrt,
präsentierte darüber hinaus mehrere Bolero-Stücke, die wenig
Ähnlichkeit mit dem bekannteren Werk von Maurice Ravel (1875-1937)
aufwiesen. Auf den „Zigeunerbaron“ und Auszüge aus einer
französischen Tanzsammlung folgten kubanische Tänze von Ignacio
Cervantes (1847-1905) und eine brasilianische Samba von Ernesto
Nazareth (1863-1934). Die vielfältigen klanglichen und rhythmischen
Möglichkeiten des Akkordeons brachte Jacobs im zweiten Abschnitt bei
Tango-Nuevo-Klassikern von Astor Piazzolla (1921-1992) zur Entfaltung,
bevor er mit einem spanischen Neo-Tango des zeitgenössischen
baskischen Komponisten Gorka Hermosa das Programm beschloss.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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