20 Jahre Urbacher Räuber
7.300 Räubertage: Am 12. Februar 1997 wurde die KG gegründet

Thomas Diekmann will sein Ehrenamt als Räuberchef nach 15 Jahren an den Nachwuchs weitergeben. | Foto: König
  • Thomas Diekmann will sein Ehrenamt als Räuberchef nach 15 Jahren an den Nachwuchs weitergeben.
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URBACH - (kg). Mit den Urbacher Räubern feiert eine Karnevalsgesellschaft
ihr Jubiläum, die mit rund 500 Mitgliedern mehr eine
Bürgergesellschaft ist, die ihre Lebenseinstellung über die fünfte
Jahreszeit hinausträgt. Das zeigen unter anderem das Räuberfest auf
der Mühlenwegwiese, die Urbacher Räuber (UR) als
Spielplatz-Wegbereiter, das Engagement für das Hospiz an St.
Bartholomäus, oder die Schiffstourparty im Trio der „Fidelen
UR-Nubbele“ (Fidele Aujusse, Urbacher Räuber und Poorzer Nubbele).
Zudem erhielten die Räuber den Ehrenamtspreis der Stadt Köln.

Wer Jubiläen feiert, darf im Kreis des Porzer Festausschuss das
Dreigestirn stellen. Die UR machen das gleich mit dem Kinder- und dem
Erwachsenen-Trifolium. „Für die Großen geht da ein Traum in
Erfüllung“, sagt Räuberpräsident Thomas Diekmann. Beim
Kinderdreigestirn wollte man vom Mainstreamin weg, erklärt er und
zitiert Geschäftsführer Dieter Becker, der auf der
Vorjahresproklamation sagte: „Wenn Inklusion und Integration, dann
wir“. Und so könnte die aktuelle Wahl mit Jungfrau Lea Scheben,
Prinz Alim Robinson und Bauer Manuel Heumann kaum bunter ausfallen,
zumal die drei den teuren Karnevalsspaß sich nicht hätten leisten
können. Bezirksbürgermeister Henk van Benthem vermittelte dazu eine
vierstellige Spende des Lions Clubs. Es gibt weitere Förderer aus den
Reihen des Senats und des Rats der Räuber, sowie Großspender.

Weg vom Mainstream. Karneval, der bezahlbar ist, so Diekmann, der die
Richtung und den Inhalt der Karnevalsgesellschaft als Präsident seit
15 Jahren mit dem Vorstand formt. Wer sich einen Traum verwirklichen
will, muss dafür tief in die Tasche greifen. Je nach Invest für das
jecke Treiben als Kamelle-Triumphator und rund 220 Auftritten kommen
Beträge im fünfstelligen Bereich zusammen.

Die beiden Trifolien starteten im Zuge der jeweiligen Proklamation
gut. Lea, Alim und Manuel wurden im Wahner Eltzhof proklamiert, Prinz
Helmut I. Engeln, Jungfrau Melanie Henn und Bauer Hans Brückner
erhielten im großen Saal des Porzer Rathauses die Insignien. „Die
laufen gut und kommen sehr gut beim Publikum an“, freut sich der
47-jährige Familienvater. Besonders Alim, der Prinz mit
nigerianischen Eltern und in Holweide geboren, „ist nicht auf den
Mund gefallen und gibt selbst einem Demmer Kontra“, sagt Diekmann.
Stephan Demmer ist der Chef des Festausschusses vom Porzer Karneval.

Dass sich Vereinsspitze und Dreigestirne in der Session kaum sehen,
mag verwundern, liegt aber an der hohen Auftrittsdichte, allein die
Kinder haben knapp 100 Auftritte. Etwas Intimität in den eigenen
Reihen, den Mitgliedern und dem großen Dreigestirn ermöglichte Mitte
Januar eine Reise in die Eifel. In der Nähe von Monschau feierten die
Räuber mit den Höfener Bibesse im Höfener Wirtshaus. Die Eifeler KG
fragte vorab an, ob denn auch das Dorf mit feiern dürfte. Aber ja.
Allein die Urbacher Räuber reisten mit geschätzten 200 Mitgliedern
inklusive großem Tanzkorps, Vorstand, Senat und Bussen an. „Wir
haben in Höfen einen kölschen Abend gefeiert“, sagt Diekmann.
Aber das 20-jährige Bestehen wird einen Umbruch in der Vereinsspitze
bringen: „Nach Abschluss unseres Jubiläums plane ich, einem
jüngeren nach und nach die Verantwortung zu übergeben“, erklärt
Diekmann. Es werde Zeit für einen Jüngeren, findet er. Die Jahre
seien wunderschön, aber auch sehr anstrengend gewesen, resümiert der
47-Jährige. „Das Tempo der letzten Jahre war schon enorm!“

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