Bombe entschärft, Leute im Kalten?
Anwohner berichtet über Mängel
Gremberghoven - (kg) Während der Evakuierung aufgrund der Weltkriegsbombe, die an der
Hohenstaufenstraße vergangenen Mittwoch (21. Februar) gefunden und
entschärft wurde, richtete die Stadt eine Anlaufstelle in der
Turnhalle der Lise-Meitner-Gesamtschule in Finkenberg ein.
Ein Anwohner berichtet, dass sich überwiegend ältere Leute, zwischen
70 und 96 Jahre alt, dort aufgehalten hätten. „Viele wurden mit dem
Krankenwagen dorthin gebracht“, erklärt er. Abends habe er mit
vielen Leuten gesprochen, ihm wurde mit geteilt, dass die Heizung in
der Turnhalle „aus war“, Getränke und Essen seien nicht vor Ort
gewesen. Nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter des Ordnungsamtes
wäre ihm mitgeteilt worden, dass der Lkw mit den Getränken und dem
Essen eine Panne gehabt hätte. Der Anwohner glaubt das nicht und
berichtet, dass man beabsichtige, eine Sammelbeschwerde an das
Ordnungsamt zu verfassen und gegebenenfalls Anzeige erstatte.
„Der Ordnungsdienst hat alles dafür getan, um die Maßnahme so
schnell wie möglich durchzuführen, damit die Anwohner wieder in ihre
Wohnungen können“, schildert eine Stadtsprecherin. Zudem lasse sich
ein Bombenfund nicht planen. „Die angebotenen Räume sollen in
erster Linie den evakuierten Menschen Schutz bieten“, erläutert sie
und berichtet weiterhin, dass die Turnhalle der Gesamtschule beheizt
gewesen wäre, nach der Evakuierung habe dort wieder normaler Betrieb
stattgefunden.
„Dem Ordnungsdienst ist ein Fall bekannt, bei dem sich eine Frau
über die Kälte beschwert hat“, so die Sprecherin. „Sie saß im
Eingangsbereich der Turnhalle“. Die Tür sei fast ständig geöffnet
gewesen, und habe aus Sicherheitsgründen offen bleiben müssen.
„Ihr wurde nahegelegt, im Innenraum Platz zu nehmen, um sich der
Kaltluft zu entziehen – das lehnte sie allerdings ab“.
Das Fahrzeug, dass für die Versorgung vorgesehen war, habe eine
Autopanne gehabt, berichtet sie weiter. Und dass die Turnhalle nicht
ausreichend mit Getränken und Snacks versorgt werden konnte, hätten
die Mitarbeiter auch so kommuniziert. Zudem hätten sich die meisten
der bis zu 120 Personen selbst versorgt. „In einem Fall hat ein
Mitarbeiter mit einem privaten Getränk ausgeholfen, weil eine Person
angab, an Unterzuckerung zu leiden“, so die Stadtsprecherin und
stellt fest, dass Beschwerden über fehlende Verpflegung bei den vor
Ort anwesenden Mitarbeitern nicht angekommen seien. „Beschwerden
werden beim Ordnungsdienst sehr ernst genommen“, erklärt sie dazu.
Man berate nun, wie man in Zukunft auf unerwartete Ausfälle – wie
bei dem defekten Fahrzeug – reagieren könne.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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