Aus alt mach neu
Aufstellung eines Bücherschranks als großes Gemeinschaftsprojekt
Gremberghoven - (sf) Es war der Wunsch zahlreicher Anwohner, dem der Bürgerverein
Gremberghoven nachgekommen war, als er sich für die Aufstellung eines
Bücherschrankes im Stadtteil eingesetzt hatte.
Nicht mehr benötigte Bücher anderen Personen kostenlos zur
Verfügung stellen und gleichzeitig neue gebrauchte Bücher entdecken:
Diese Möglichkeit bieten bereits zahlreiche im gesamten Stadtgebiet
verteilte Bücherschränke, die auf große Resonanz stoßen. So
sicherlich auch in Gremberghoven, wo der Bücherschrank gleich am Tag
der Einweihung mit zahlreichen literarischen Werken gefüllt wurde.
Das Motto „Nicht verschwenden, wieder verwenden“ gilt in
Gremberghoven nicht nur für die Bücher, sondern auch für den
Bücherschrank selbst, denn bei diesem handelt es sich um einen alten
Ticketautomaten der KVB, dem jetzt eine völlig neue Funktion
zuteilwurde. Auf den ersten Blick möchte man sich an dem Gerät
gleich eine Fahrkarte kaufen, denn die Optik konnte nahezu
vollständig erhalten bleiben, doch nähert man sich dem historischen
KVB-Automaten, stellt man fest, dass man hier keine Tickets kaufen,
sondern eine Tür öffnen und Bücher herausholen kann.
Der Bürgerverein Gremberghoven hatte das Projekt auf vielfachen
Wunsch von Bürgern zusammen mit der KVB und der RheinFlanke
initiiert. Die KVB hatte sich direkt bereit erklärt, einen
ausgedienten Fahrkartenautomaten zu spenden, der zu einem
öffentlichen Bücherschrank umgebaut werden konnte.
Jugendliche der Rheinflanke hatten den KVB-Ticketautomaten entkernt,
bevor der Rohling zur Jugendwerkstatt Porz gebracht wurde. Hier hatten
die Jugendlichen mit professioneller Unterstützung des
Gremberghovener Designers Marc Jungmann den Umbau in Angriff genommen.
Eine Herausforderung war die Finanzierung des Projekts. Nachdem das
Amt für Stadtentwicklung und Statistik die finanzielle Unterstützung
zugesagt hatte und Mittel aus dem Topf „Starke Veedel – starke
Stadt“ bereit gestellte, war es dem Bürgerverein Gremberghoven
gelungen, weitere Spender zu finden, die das Projekt unterstützen.
Auch ortsansässige Vereine, Sozialeinrichtungen und
Hilfsorganisationen haben dazu beigetragen, dass die Aufstellung des
außergewöhnlichen Bücherschranks zu einem gelungenen
Gemeinschaftsprojekt geworden ist. Anwohnerin Sonja Möller, die die
Aufstellung am Bahnhofsplatz vorgeschlagen hatte, erklärte sich
bereit, die Patenschaft zu übernehmen. Zur offiziellen Eröffnung war
auch Bürgermeister Andreas Wolter gekommen: „Ich bin beeindruckt
von der guten Zusammenarbeit hier im Veedel“, sagte Wolter und
bezeichnete das Projekt als ein wichtiges Signal für die Bürger,
dass sich mit starkem Engagement im Stadtteil viel realisieren lässt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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