„Magister Linguae et Humoris Coloniensis“

Auszeichnung für Sprache und Humor

Urbach - (sf). „Der Titel klingt gut, irgendwie intellektuell. Ich werde ihn
noch üben“, lachte Erry Stoklosa, als er auf der
Sessionseröffnungsfeier der Fidelen Aujusse den „Magister Linguae
et Humoris Coloniensis“ entgegennahm. Seit über 30 Jahren zeichnen
die Fidelen Aujusse mit dem Orden Persönlichkeiten aus, die sich auf
bemerkenswerte Weise für die kölsche Sprache und den kölschen Humor
eingesetzt haben. In diesem Jahr war der Große Saal im
Heinrich-Lob-Haus bis auf den letzten Platz gefüllt, als Henk van
Benthem, Senatspräsident der Fidelen Aujusse, den Orden an Erry
Stoklosa überreichte.

Der Sänger und Liedermacher ist ein echter Porzer Jung, bemerkte van
Benthem: Geboren in Porz-Mitte, in der Wohnung der Eltern auf der
Couch im 2. Stock an der Bahnhofstraße: „Mehr Porz geht nicht“.
Als kleiner Junge zog Stoklosa mit seiner Familie nach Ensen-Westhoven
um, besuchte dort die Kita, ging hier zur Schule und verbrachte sehr
viel Zeit im Jugendheim an der Hohe Straße. Im „Rheinhotel“ in
Porz kam es zu den ersten musikalischen Auftritten, Stoklosa spielte
hier einige Konzerte mit den „Beat-Stones“. Durch persönliche
Erlebnisse in Porz ist der Musiker zum Schreiben von Liedern
inspiriert worden, die eines Tages zu großen Evergreens der Bläck
Fööss werden sollten, deren Gründungsmitglied Stoklosa ist. „Erry
Stoklosa ist ein Porzer Urgestein, bestehend aus musikalischer
Genialität. Er ist musikalischer Taktgeber der Bläck Fööss, auf
den wir in Porz alle stolz sind“, würdigte van Benthem den Musiker
und stellte fest, „dass wir über viele Jahrzehnte einen genialen
Vollblutmusiker genießen durften“.

Für den zweiten Preisträger haben die Fidelen Aujusse mal über Porz
hinaus nach Bergisch Gladbach „gespinkst“: Lutz Urbach ist
ebenfalls mit dem Magisterorden ausgezeichnet worden. Der gebürtige
Kölner, der im Personalamt der Stadt Köln und in der
Gebäudewirtschaft tätig war und später das Unternehmen Lutz Urbach
Personalentwicklung gründete, ist heute Bürgermeister von Bergisch
Gladbach. Als ebensolcher führt er auch die Prinzenproklamation
durch. Dies macht er mit jeder Menge Humor, der sogar bis nach Porz
vorgedrungen ist. Zitate des Bürgermeisters wie „Ein Dreigestirn
ist eine saisonale Dreiecksbeziehung ohne wechselhaftes erotisches
Interesse“ sind bereits legendär. Zum Humor eines Westfalen sagt
Urbach: „Fröhlich sein, ohne gekitzelt zu werden ist schwer, aber
es geht, wenn man unbedingt muss“.
Auch der dritte Preisträger hat eine besondere Beziehung zu Bergisch
Gladbach. In seiner Anfangszeit ist der Musiker der Bergisch
Gladbacher Prinzengarde mit seinem Akkordeonspiel nach eigenem
Erzählen so sehr auf die Nerven gegangen, dass einer von ihnen
irgendwann meinte: „Du bess ever en Klimpermännchen“. Diese
Erkenntnis hat dem Krätzjesänger Thomas Cüpper zu seinem
Künstlernamen verholfen und so tritt er seit 1997 im Kölner Karneval
als „Et Klimpermännche“ auf. In diesem Jahr feiert Cüpper sein
20-jähriges Bühnenjubiläum, Grund genug für die Fidelen Aujusse,
sein Engagement mit dem Magisterorden zu würdigen. „Ob in der
Karnevalssession, im Jahresverlauf oder zur Kölschen Weihnacht: Unser
Magister versteht es, mit wechselnden Programmen zu begeistern“,
stellte van Benthem fest und lobte vor allem auch die Leistung
Cüppers, als Akkordeon-Spieler mit leisen Tönen in der Lachenden
Arena zu bestehen, bei der er mittlerweile zu einem festen
Programmpunkt geworden ist.