„Früher war alles anders“
Bewohner der Alexianer blicken in Geschichten zurück

Pfarrer Karl-Hermann Büsch, Koordinator der Seelsorge für Menschen mit Behinderung in Köln, trägt bei der Präsentation des Sammelbandes „Geschichten aus dem Alexianer“ die Erzählung eines Bewohners vor. | Foto: Flick
  • Pfarrer Karl-Hermann Büsch, Koordinator der Seelsorge für Menschen mit Behinderung in Köln, trägt bei der Präsentation des Sammelbandes „Geschichten aus dem Alexianer“ die Erzählung eines Bewohners vor.
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Ensen - (sf). Die Lesung zu der die Seelsorge der Alexianer Einrichtungen
in den Großen Saal von Haus Monika eingeladen hatte, war für viele
Besucher wie eine Reise in die Vergangenheit.

Als Pfarrer Karl-Hermann Büsch und weitere Mitarbeiter der Alexianer
GmbH sowie der Katholischen Seelsorge im bis auf den letzten Platz
gefüllten Saal Erzählungen aus dem Sammelband „Geschichten aus dem
Alexianer“ vortrugen, weckten diese viele Erinnerungen. Das
brandneue, an diesem Tag erstmals vorgestellte, Sammelband
„Geschichten aus dem Alexianer“ wartet mit Erzählungen von
Bewohnern und Ordensbrüdern aus dem Alexianer Krankenhaus auf, in
denen der Alltag in der Einrichtung bis in die 1950er-Jahre zurück
beleuchtet wird.
Das Sammelband ist das Ergebnis eines Erzählprojektes der
Katholischen Seelsorge der Alexianer unter der Leitung von Franz-Josef
Heidkamp, der auch die Idee zu dem Projekt hatte. Heidkamp, der viele
Bewohner seit mehr als 20 Jahren sehr gut kennt, hatte sich über
einen längeren Zeitraum autobiographische Erzählungen angehört, die
sich überwiegend in einer Zeit abspielten, als das
Alexianer-Krankenhaus noch kein psychiatrisches Fachkrankenhaus war,
sondern im Stil einer christlichen Heil- und Pflegeanstalt geführt
wurde, in der Menschen mit Behinderung wohnten.
Einige biographische Arbeiten der Menschen mit geistiger Behinderung,
die ihre Lebensgeschichten erzählen, reichen mehr als 50 Jahre
zurück. Günter Dahms lebte als junger Mann ab 1958 bei den
Alexianern. In seiner Erzählung „Früher war alles anders“ blickt
er zurück auf die Zeit, als eine hohe Backsteinmauer noch rund um das
Krankenhaus verlief und viele Fenster der Einrichtung vergittert
waren.
Hans André wohnt seit 1954 in der Alexianer-Einrichtung. In seiner
Erzählung „Aus meinem Leben“ erinnert sich der heute 90-Jährige
noch an die Zeit, als man dort, wo sich heute der Parkplatz von Haus
Monika befindet, auf einem „Riesenfußballplatz mit großen Toren“
kicken konnte. „Einmal hat unsere Fußballmannschaft gegen die
Fußballer von Gremberghoven 2:1 gewonnen. Das war ein Ereignis!“,
blickt André zurück.
Auch Kurt Hüttermann erinnert sich noch an die Zeit, als das Gelände
des Alexianer-Krankenhauses ganz anders strukturiert war und erzählt
in seiner Geschichte von einem Schnittblumenfeld mit weißen und
gelben Osterglocken, Tulpen, Nelken und Rosen, das sich einst dort
befand, wo heute das Dominikus-Brock-Haus steht. Vor wichtigen
Gottesdiensten wurden hier die Blumen für den Altarschmuck
geschnitten.
Gerhard Ondracek blickt auf die Zeit zurück, als sich dort, wo jetzt
das Dominikus-Brock-Haus steht, ein Bauernhof mit Kuhstall,
Schweinestall, Scheune, einer Schlachterei und einer Metzgerei befand.
„Damals wurde hier geschlachtet. Wir hatten Blutwurst oder
Leberwurst hergestellt“, erinnert sich Ondracek. Eine Bäckerei
hatte es zur damaligen Zeit ebenfalls auf dem Alexianer-Gelände
gegeben: „Der Bäcker und Konditor war Hans Hoffmann, der die
schönsten Sahnetorten backen konnte“, weiß Ondracek noch heute.
Neben zahlreichen Bewohnern kommen in „Geschichten aus dem
Alexianer“ auch zwei Ordensbrüder des früheren Alexianer-Klosters
zu Wort. Auch sie haben viel erlebt und spannende Geschichten zu
erzählen. Wer Interesse an einem Exemplar des Sammelheftes
„Geschichten aus dem Alexianer“ hat, kann sich per E-Mail an
f.heidkamp@alexianer.de direkt an Franz-Josef Heidkamp wenden.

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