Einsatz für Gleichstellung
Bezahlbarer Wohnraum gefordert

Peter Scharfe, Fritz Papenbrock und Dr. Günter Bell (v.l.) fordern für Köln ausreichend bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit Behinderung. | Foto: König
  • Peter Scharfe, Fritz Papenbrock und Dr. Günter Bell (v.l.) fordern für Köln ausreichend bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit Behinderung.
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KÖLN - (kg). Wer als Rollstuhlfahrer einen Bordstein oder gar eine Treppe
bewältigen muss, weiß wie aussichtslos ein solches Unterfangen sein
kann, wenn keine Rampe vorhanden ist oder sich kein Mitmensch zur
Hilfe anbietet. Ähnliche Aussichten haben Menschen mit Behinderung,
wenn sie auf Wohnungssuche sind. Denn offensichtlich gibt es keine
konkrete Leitlinie, sie klug in Städten und Gemeinden zu verankern,
um so die Inklusion voranzutreiben.

Allein bei der Alexianer Köln GmbH gebe es jährlich bis zu 200
Menschen, die aus einer betreuten Wohnform wechseln möchten, sagt
Peter Scharfe, Geschäftsführer der Alexianer und Vize-Vorsitzender
des „Zweckverband der katholischen psychiatrischen Behandlungs- und
Betreuungseinrichtungen im Rheinland“. Ein langes Wort, hinter dem
ein Dutzend Einrichtungen und 7.300 Mitarbeiter stehen, die sich um
psychisch Kranke und Menschen mit Behinderung kümmern.
Der 1953 gegründete Verband machte im Mai mit dem Europäischen
Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung darauf
aufmerksam, wie wichtig es wäre, dass es zum Beispiel in Köln
bezahlbaren Wohnraum für die Zielgruppe gäbe. Ein politisches Ziel
der Stadt Köln sei es, dass 30 Prozent der Wohnungen gefördert sind,
erklärt der städtische Behindertenbeauftragte Dr. Günter Bell.
„Es fehlt vor allem an bezahlbarem Wohnraum, insbesondere für
Menschen, die sich ohne institutionelle Hilfe nicht oder nicht
adäquat selbst mit Wohnraum versorgen können“, stellt dazu die
Psycho Soziale Arbeits Gemeinschaft (PSAG) Köln in einer Resolution
fest. Die PSAG ist ein Zusammenschluss, der sich für psychisch
kranke, suchtkranke und geistig behinderte Menschen stark macht. Er
besteht seit mehr als 35 Jahren.
Nach einer Prognose der NRW-Bank aus dem Jahr 2015 wird sich der
Bestand der barrierefreien Sozialwohnungen in Köln bis 2030 um fast
ein Drittel verringern. Die PSAG fordert deswegen in der Resolution,
dass es in Zukunft „5 von 30 Prozent“ gibt, so Fritz Papenbrock,
Vize-Sprecher der PSAG. Das heißt: Fünf von den 30 Prozent
geförderten Wohnungen sollen für die Zielgruppe erstellt werden.
Wird die Resolution in eine politische Leitlinie gegossen, müsste
sich  gleichzeitig der Bau von geförderten Wohnungen drastisch
verbessern.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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