Jugendlichen fehlt Zufluchtsort
Bürgerverein Wahn-Wahnheide-Lind ruft zum Spenden auf

Heiko Bleike, Norbert Schmidt und Gerhard Möller sehen dringenden Bedarf für eine Jugendeinrichtung. | Foto: Flick
  • Heiko Bleike, Norbert Schmidt und Gerhard Möller sehen dringenden Bedarf für eine Jugendeinrichtung.
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Wahn - (sf) Zwei Jahre ist es her, dass Heiko Bleike ins Schloss Wahn gezogen
ist und hier die Funktion des Hausmeisters übernommen hat. Am Tag
seines Einzugs hätte er sich nicht vorstellen können, was ihn in
dieser idyllisch wirkenden Umgebung rund um das Schloss erwarten
würde. „Das erste Halbjahr war eine Katastrophe“, berichtet
Bleike und spricht damit direkt die Probleme an, die Jugendgruppen
nicht nur den Schlossbesitzern, sondern auch allen Anwohnern des
angrenzenden Neubaugebiets bereiten:

Das Areal zwischen Schloss und S-Bahnhof habe sich in den vergangenen
Jahren immer mehr zu einem Treffpunkt von Jugendgruppen entwickelt,
die nach ihren meist abendlichen Aufenthalten nicht nur jede Menge
Müll hinterließen, sondern auch durch laute Musik in den späten
Abendstunden auffallen. Auch Vandalismus sei ein großes Problem,
sichtbar beim beschädigten Spielplatz im Neubaugebiet. Nach einer
Gesprächsrunde mit dem Stadtordnungsamt, Jugendamt, Lokalpolitikern
und Anwohnern hatte man auf erfolgreiche Lösungsansätze gehofft.

„Die Gesprächsrunde hatte beschlossen, dass Streetworker
regelmäßig vorbeikommen sollen und auch das Ordnungsamt sowie
Polizei öfter ihre Runden drehen sollen“, erinnert sich Norbert
Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins
Wahn-Wahnheide-Lind. Tatsächlich stehen seitdem die Streetworker vom
SKM mehrmals die Woche mit ihrem bunten Bus auf dem Parkplatz an der
Kreuzung Frankfurter Straße/ St. Sebastianus Straße. Doch viel
verbessert habe sich dadurch nicht. Daher möchte sich der
ortsansässige Bürgerverein jetzt dafür einsetzen, dass den
Jugendlichen Alternativen geboten werden, beispielsweise in Form eines
Jugendtreffs, der bisher in keinem der drei Stadtteile – weder in
Wahn noch in Wahnheide oder Lind – existiert.

„Es gibt hier nirgends einen Jugendtreff. Das ist ein
Armutszeugnis“, meint Gerhard Möller, Schriftführer des
Bürgervereins. „Man kann nicht nur Neubauten setzen und für
Jugendliche nichts machen. Man muss auch auf die Jugendlichen
zugehen“, sagt Bleike. Genau dies möchte der Bürgerverein jetzt
tun und hat eine Spendensammelaktion gestartet. „In der damaligen
Gesprächsrunde hatten die Jugendlichen erklärt, dass sie sich
eigentlich nur einen Ort zum Verweilen wünschen“, berichtet
Möller. Die Einrichtung eines Jugendzentrums wäre die perfekte
Lösung, aber auch Sportgeräte oder Projekte wie eine
Graffiti-Aktion, organisiert von Streetworkern, sind als erste
Lösungsansätze denkbar. Mit Graffiti-Aktionen könnten die
Jugendlichen zur Verschönerung ihrer Wohnumgebung beitragen und
würden gleichzeitig ein Kunstwerk schaffen, mit dem sie sich
identifizieren können.

Der Bürgerverein steht während der Spendensammelaktion in
regelmäßigem Austausch mit dem Bezirksjugendamt der Stadt Köln und
arbeitet gemeinsam mit diesem an Lösungsmöglichkeiten. Eine
Kontakaufnahme zu den Akteuren ist unter
www.buergerverein-wahnheidelind.de möglich.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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