Zur Eröffnung gab es eine kleine Ausstellung
Bürgervereinigung hat ein Archiv angelegt

Alte Fotos anschauen macht nicht nur Einheimschen Spaß. Chefarchivar Jörg Pfennig weiß auch viel darüber zu erzählen. | Foto: Flick
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  • Alte Fotos anschauen macht nicht nur Einheimschen Spaß. Chefarchivar Jörg Pfennig weiß auch viel darüber zu erzählen.
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Westhoven - (sf) Die Urkunde der Entlassung aus der Volksschule Ensen im Jahr 1905
und die Auszeichnung der Eisenbahn-Direktion für erfolgreiche
Mitarbeiter aus dem Jahr 1882: Das waren nur zwei von vielen
historischen Attraktionen, die die Bürgervereinigung Ensen-Westhoven
in einer kleinen Ausstellung im Engelshof präsentierte. Zu der
Ausstellung hatte die Bürgervereinigung anlässlich der Eröffnung
eines neuen Archivs eingeladen, in dem die ehrenamtlich aktive
Gruppierung in jahrelanger mühevoller Arbeit historische Materialien
aus Ensen-Westhoven und Köln angelegt hat.

Mehrere Jahre hatten sie Unterlagen gesammelt, die meisten stammen aus
Hinterlassenschaften von Hans Kalscheurer, einst Vorsitzender der
Vereinigung, der ein sehr großes Archiv hinterlassen hat: „Wir
haben das Material in einer Gruppe von sechs Personen über viele
Jahre ausgewertet“, berichtet Heike Reiferscheid, heutige
Vorsitzende der Bürgervereinigung. Vor etwa sieben Jahren startete
das Team das Projekt. Einige Probleme mit der Stadt, unter anderem die
Statik und die Brandschutzverordnung betreffend, verzögerten das
Projekt. Doch nun freute sich die Ensen-Westhovener sehr, das neu
angelegte Archiv der Öffentlichkeit präsentieren zu können.

Gut sortiert nach Themen befinden sich unzählige Papierarchivalien
zur Geschichte von Ensen und Westhoven im Archiv, vom Hochwasser und
Hochwasserschutz über den Leinpfad bis hin zu St. Laurentius.
Hinzukommen 800 Fotos, die alle digitalisiert und beschriftet wurden.
Wer das Archiv besucht und historische Bilder eines bestimmten Ortes
sehen möchte, gibt beispielsweise „Hohe Straße“ ein und bekommt
auf einen Schlag alle Bilder zu sehen, die diese Straße im Wandel der
Zeit zeigen.

Auch das Team der Bürgervereinigung hat bei seiner Arbeit noch viel
über die zwei Stadtteile lernen können, beispielsweise, dass die
Gaststätten auf der Hohen Straße im Jahr 1936 über insgesamt 3.600
Sitzplätze verfügten, was genau der damaligen Einwohnerzahl des
Ortes entsprach. „Es gab also für jeden Einwohner einen
Sitzplatz“, lacht Chefarchivar Jörg Pfennig. Ebenfalls interessant:
Bis in die 1920er-Jahre gab es eine LKW-Fabrik, die zu den größten
Herstellern von Sanitätsfahrzeugen zählte.

Das älteste Material, das die Bürgervereinigung archiviert hat,
stammt übrigens von 1873. Dabei handelt es sich um eine notarielle
Entschädigungsurkunde für ein Grundstück der Eisenbahngesellschaft
Troisdorf.

Nach Eröffnung des Archivs ist das Projekt für die
Bürgervereinigung noch lange nicht abgeschlossen: Das ehrenamtlich
aktive Team möchte auch in Zukunft an dem Archiv weiterarbeiten,
schließlich gilt es, noch einige Kartons aus dem Nachlass von Hans
Kalscheurer auszuwerten.

Wer selbst zuhause über einige historische Schätze verfügt, die
für die Geschichte Ensen-Westhovens bedeutend sind, kann sie gerne im
Archiv im Bürgerzentrum Engelshof (Oberstraße 96) vorbeibringen,
gegebenenfalls können diese dann auch digitalisiert werden. Das
Archiv-Team ist immer montags von 17 bis 19 Uhr vor Ort.

Alte Fotos anschauen macht nicht nur Einheimschen Spaß. Chefarchivar Jörg Pfennig weiß auch viel darüber zu erzählen. | Foto: Flick
Jörg Pfennig führte durch das neue Archiv, das die Bürgervereinigung Ensen-Westhoven im Engelshof angelegt hat. | Foto: Flick
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