Kurse starten wieder
Bürgerzentrum Engelshof möchte auch Kulturbetrieb starten
Westhoven - (sf) Drei Monate absoluter Stillstand: Im Bürgerzentrum Engelshof, wo
sonst jeden Tag reger Betrieb herrscht, war es seit Beginn der
Reglementierungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie so ruhig wie
noch nie zuvor. Trödel- und Kunsthandwerkermärkte durften nicht
stattfinden, Kabarettveranstaltungen fielen aus und das umfangreiche
Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche wurde ebenso gestrichen
wie zahlreichen Sportkurse.
„Das mussten wir alles von heute auf morgen stoppen“, blicken
Verwaltungsmitarbeiterin Katrin Zimmermann und Hermann Menke, 1.
Vorsitzender des Vereins Bürgerzentrum Engelshof, zurück. Die
Auswirkungen sind für die Einrichtung verheerend, denn der Shutdown
hat den Engelshof vor die größte finanzielle Herausforderung seiner
Geschichte gestellt: Ohne Veranstaltungen und Vermietungen der
Räumlichkeiten kommen keine Einnahmen mehr rein.
Besonders bitter für die Einrichtung ist, dass die Corona-Pandemie
mitten in die Hochzeitssaison gefallen ist. „Gerade im Mai und Juni
hätten wir viele Buchungen für Hochzeitsfeiern gehabt. Das ist für
uns jedes Jahr eine sehr wichtige Einnahmequelle“, berichtet
Zimmermann. Die jährlichen Kosten für das Betreiben des
Bürgerzentrums muss der Verein Bürgerzentrum Engelshof nahezu
vollständig selbst erwirtschaften. Aufgrund der großen
Einnahmeverluste sah sich der Verein gezwungen, verschiedene
Maßnahmen durchzuführen. „Wir mussten alle Mitarbeiter in
Kurzarbeit schicken. Um jeden Cent einzusparen, haben wir auch alle
Heizungen abgestellt“, berichtet Menke.
Beeindruckt zeigt sich der Verein von der tatkräftigen Unterstützung
aus der Nachbarschaft. „Da haben wir eine tolle Rückendeckung
bekommen. Viele Porzer sind unserem Spendenaufruf gefolgt, haben uns
finanziell unterstützt oder sind gleich dem Verein beigetreten. Man
sieht, dass die Nachbarschaft möchte, dass das Bürgerzentrum weiter
besteht“, freut sich Menke. Und die Stadt habe zugesagt, dass sie
zumindest flankierend zur Seite stehe. Doch all dies ist nur ein
Tropfen auf dem heißen Stein – die Sorge, in den kommenden Monaten
über die Runden zu kommen, bleibt: „Wir können nur unsere Kosten
decken, wenn der Betrieb wieder läuft“, betont Menke.
Anfang Juni konnte das Bürgerzentrum einen großen Teil seines
Kursprogramms wieder aufnehmen. Um Mindestabstände einhalten zu
können, finden die meisten Kurse in halbierten Gruppen und somit für
die einzelnen Gruppenteilnehmer 14-tägig statt wöchentlich statt.
Schon bald werden auch Kinder und Jugendliche wieder auf ihre Kosten
kommen: In den Sommerferien wird der Engelshof sein Ferienprogramm
für Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 16 Jahren anbieten. 18
Workshops verteilt auf sechs Ferienwochen – drei verschiedene
Workshops in jeder Ferienwoche – soll es geben. Angeboten werden
themenbezogene Workshops zu Sport, Jonglage und Basteln/ Werken. Alle
Kurse finden unter Einhaltung der jeweils aktuellen Corona-Regeln
statt, pro Workshop sind maximal zehn Kinder zugelassen.
Nach Beginn der Anmeldephase hat das Bürgerzentrum bereits eine
starke Nachfrage verzeichnen können. Freie Plätze gibt es derzeit
nur noch für die dritte und vierte Ferienwoche. Eine Anmeldung ist
möglich unter Telefon 02203/ 15216 oder im Internet unter der Adresse
www.engelshof.net Noch im Sommer möchte das Bürgerzentrum langsam
auch wieder den Kulturbetrieb starten. Kooperationsgespräche mit der
Stadt Köln laufen derzeit für eine Open-Air-Ausgabe der „Escht
Kabarett“-Reihe. Wenn alles planmäßig verläuft, könnte diese am
24. Juli im Innenhof des Engelshofs stattfinden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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