Weit reichende Sanierung
BV Porz will Wohnen auf Gut Leidenhausen auch in Zukunft ermöglichen
Eil (kg). Das Umweltbildungszentrum (UBZ) Gut Leidenhausen soll umfangreich saniert werden. Nach einem Beschluss der Bezirksvertretung (BV) Porz sowie weiterer Gremien und dem abschließenden Beschluss des Umweltausschusses stehen für die Planungen 415.000 Euro zur Verfügung. Ebenfalls liegt ein Nutzungskonzept für das Hofgut als Umweltbildungszentrum (UBZ) vor, das alle Gebäudeteile betrifft.
Gut Leidenhausen wird von verschiedenen Ämtern, Einrichtungen und Vereinen genutzt, darunter das Grünflächenamt und die Forstverwaltung, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln, der Kölner Jägerschaft, dem Bienenzuchtverein und dem NABU Köln. Des weiteren beherbergt das Hofgut unter anderem das Heideportal, die Waldschule, das Haus des Waldes und die Greifvogelschutzstation.
Um das Nutzungskonzept umzusetzen, sollen privat vermietete Wohnbereiche zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigt werden. Für die Mieter fordern die BV Porz-Fraktionschefs Dr. Simon Bujanowski (SPD) und Stefan Götz (CDU) Unterstützung, damit zeitnah angemessener neuer Wohnraum gefunden werden kann. Auch soll Wohnen auf Gut Leidenhausen zukünftig möglich sein.
Laut Vorlage der Gebäudewirtschaft sollen der Umbau und die Erweiterung im Trakt Waldschule/Haus des Waldes im kommenden Frühjahr beginnen und im Sommer 2023 abgeschlossen sein. Weiterhin sollen bisher genutzte Bereiche verlagert sowie Aus- und Umbauten vorgenommen werden. In Planung und voraussichtlicher Umsetzung bis 2024 stehen die Sanierung von Dächern, Fassaden und Elektroinstallation sowie die Herstellung einer neuen Lösch- und Trinkwasserversorgung. Außerdem muss der Anschluss an das Breitband-/Glasfasernetz weiter untersucht werden. Des Weiteren sollen zum Beispiel Schutzmaßnahmen gegen Starkregenereignisse getroffen werden. Summa summarum besteht für das Gut Leidenhausen seit längerer Zeit erheblicher Sanierungsbedarf.
Das Gut Leidenhausen geht auf eine fast 700 Jahre alte Geschichte zurück, denn erstmals wurde der früher von Wasser umwehrte Rittersitz im Mittelalter (1329) urkundlich erwähnt. Die wesentliche Gestalt soll es im 16./17. Jahrhundert durch Freiherrn von Hatzfeld sowie im 18./19. Jahrhundert durch die Freiherren von Weichs und der Grafen von Mirbach-Harff erhalten haben. Seit 1963 ist die Stadt Köln Eigentümern nebst angrenzender Flächen, bis 1964 war die Anlage ein großer Bauernhof. In den 1970er-Jahren begann der Ausbau zu einem Naherholungsgebiet mit Rot- und Schwarzwildgehege sowie einer Pflegestation für verletzte Greifvögel und Eulen. 1982 kam das Haus des Waldes (östlicher Scheunentrakt) hinzu, zwei Jahre später die Waldschule. Durch die Regionale 2010 wurden die frühere Tenne und der Nordflügel der denkmalgeschützten Hofanlage in ein Besucher-Heide Portal mit Ausstellung und Café umgebaut. Eröffnung war am Wahner Heide Tag 2013. Rund fünf Jahre später nahm das UBZ den Betrieb auf. Der Name „Leidenhausen“ bedeutet „die Siedlung oder der Hof eines Besitzers namens Leido“. Dieser Ortsname geht auf die Zeit des 7. bis 9. Jahrhundert zurück.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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