"Gespräche sind das Allerwichtigste"
Café International lädt zweimal im Monat ein
Zündorf - (sf) Seit fast zwei Jahren bietet das Café International der
Flüchtlingshilfen Zündorf und Ensen neuen Mitbürgern aus der
Flüchtlings-
unterkunft am Loorweg, alteingesessenen Porzern und allen weiteren
interessierten Personen einen regelmäßigen Treffpunkt. Seit Juni
2016 trifft man sich zweimal im Monat – immer am ersten und
vorletzten Donnerstag des Monats – im Pfarrheim von St. Mariae
Geburt. In der Zeit von 15.30 bis 17.30 Uhr kommen hier alle Gäste
bei Kaffee, Tee und Kuchen zum gemeinsamen Austausch zusammen.
Im Durchschnitt sind es etwa 40 Personen, die das Café besuchen,
darunter viele Familien, teils mit bis zu vier oder fünf Kindern.
Während sich die Erwachsenen unterhalten, toben sich die Kinder aus.
Im Sommer dürfen sie sich auf Ausflüge zu den nahegelegenen
Spielplätzen freuen. Die Familien sind aus ganz unterschiedlichen
Ländern nach Deutschland geflüchtet, unter anderem kommen sie aus
Afghanistan, dem Irak, Syrien oder den Balkanländern. „Gespräche
sind das Allerwichtigste. Die meisten besuchen Deutschkurse und
vertiefen ihre Sprachkenntnisse hier“, sagt Edeltraud Deuster, die
gemeinsam mit Ria Boxberg und Ulrike Eichel-Selbach das Kernteam der
Initiative bildet und ebenso wie die anderen beiden ehrenamtlich
engagierten Damen von Anfang an dabei ist. Alle drei erinnern sich
noch sehr gut daran, wie vor etwa drei Jahren die Turnhalle des
Schulzentrums Heerstraße als Notunterkunft bezogen wurde.
„Als damals so viele Flüchtlinge ins Schulzentrum kamen, dachte
ich, denen muss man doch helfen“, blickt Deuster zurück. „Ich
hatte gesehen, wie die Frauen in der Flüchtlingsunterkunft ihre
Bettlaken als Gardinen gespannt hatten. Da wollte ich ihnen helfen“,
erinnert sich Eichel-Selbach.
Auch Boxberg hatte nicht lange gezögert: „Ich wohne nicht weit weg
von der Heerstraße. Ich war direkt dabei, das war keine lange
Überlegung“, blickt sie zurück. Im Café International kommen
verschiedene Verbindungen und soziale Kontakte zustande. Die
Initiative konnte bereits einigen geflüchteten Personen eine neue
Wohnung, Arbeit und Sprachunterricht vermitteln. Auch Kontakte zu
ortsansässigen Vereinen konnten vermittelt werden.
Das soziale Miteinander spielt im Café International eine große
Rolle. Die geflüchteten Personen lernen Feste kennen, wie sie hier
gefeiert werden, und auch das Singen kölscher Lieder ist ein
beliebter Programmpunkt im Café. „Für uns ist es ein Erfolg zu
sehen, wie die Leute, die alle ein hartes Schicksal hinter sich haben,
dabei aufblühen“, sagt Deuster.
Die nächsten Treffen im Café International finden statt am 5.April,
19.April und 3. Mai jeweils von 15.30 bis 17.30 Uhr im Pfarrheim St.
Mariae Geburt (Burgweg).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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