Erinnern an Lichtwunder
Chanukka-Feier auf dem Rathausplatz für das Miteinander
Porz - (sf) Gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Abrahams Kinder“ hatte das
Begegnungszentrum Porz der Synagogen-Gemeinde Köln zum jüdischen
Lichterfest Chanukka auf den Rathausplatz eingeladen. Zu den Besuchern
zählten auch Mädchen und Jungen des Kindertheaters „Der Spaß“.
Der Rabbiner Mendel Schtroks eröffnete die kleine Feier mit einigen
Grußworten, bevor er die Kerzen am achtarmigen Chanukka-Leuchter, der
Chanukkia, entzündete und somit die Botschaft des Chanukka-Festes
verkündete. Das Chanukka-Fest ist das einzige jüdische Fest, das die
Synagogen-Gemeinde in der Öffentlichkeit feiert, wie Schtroks
erklärte: „Wir feiern das Chanukka Fest draußen, damit alle die
Kerzen sehen“, sagte der Rabbiner.
Mit dem insgesamt über acht Tage andauernden Lichterfest wird an das
Lichtwunder und die Wiedereinweihung des Zweiten Jüdischen Tempels im
Jahr 164 vor Christus erinnert. Die Juden hatten den Tempel damals
nach griechischer Belagerung zurückerobert. Das wertvolle Öl,
welches für das Licht im zuvor geschändeten Tempel verwendet werden
sollte, war knapp geworden, brannte aber dennoch wie durch ein Wunder
ganze acht Tage lang. Daher spricht man auch vom Weihöl-Wunder im
Tempel von Jerusalem, bei dem das Licht über die Dunkelheit
triumphiert.
Das gemeinsame Feiern des Chanukka-Festes in der Öffentlichkeit soll
auch den interreligiösen Austausch fördern. „Ich freue mich, dass
die Synagogengemeinde ihr Fest in der Öffentlichkeit begeht. Hier
rückt die jüdische Familie noch enger zusammen“, sagte Isabella
Farkas, Mitglied im Vorstand der Synagogengemeinde Köln bei ihrem
Grußwort. Das Licht, so Farkas, stehe nicht nur für Helligkeit,
sondern auch für Wärme und Kraft. „Sie alle, die hier sind, setzen
ein Zeichen für ein Miteinander der Religionen. Im gemeinsamen Feiern
entsteht eine Basis für gegenseitiges Verstehen und Vertrauen“,
sagte Farkas. Es war bereits das dritte Mal, dass die
Synagogengemeinde Köln zu dem Fest auf den Porzer Rathausplatz
eingeladen hatte. „Wir hoffen, dass das eine Tradition wird und wir
auf diesem Weg weitermachen können“, sagte Monika Möller, Mitglied
des Arbeitskreises Kinder Abrahams.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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