Wenn alles anders ist
Corona hat den Alltag in der KiTa St. Joseph komplett verändert
Poll - (kg) Die Kinder der katholischen Kindertagesstätte St. Joseph haben
ihren neuen Betreuungsalltag in Zeiten von Corona gut angenommen.
„Sie akzeptieren die Maßnahmen“, sagt Einrichtungsleiterin Jutta
Karopka. Die Zwei- bis Sechsjährigen würden erzählen, dass Corona
Bazillen seien, die krank machten. Manches Mal hieße es: „Blödes
Corona!“
Das weltweit auftretende Virus hat von Bund und Ländern weitreichende
Maßnahmen verlangt. Diplom-Sozialpädagogin Karopka berichtet, dass
ab Mitte Mai durchschnittlich zehn und ab der letzten Mai-Woche etwa
die Hälfte der 82 Kinder wieder betreut werden. Seit dem 8. Juni sind
die Türen wieder für alle Kinder geöffnet. Aufgrund der auf 35
Stunden reduzierten Betreuungsregelung hat Karopka ein
Vier-Tage-System eingeführt, an dem alle vier Gruppen mit jeweils 16
Kindern betreut werden können. Auf fünf Tage gerechnet, kann die
Poller KiTa so alle Kinder aufnehmen.
Für die Kids beginnt der neue Kindergartenalltag mit Händewaschen,
zusätzlich zu den üblichen Ritualen vor und nach dem Essen oder dem
Toilettengang. Jede Gruppe gelangt über einen separaten Eingang in
die Einrichtung, die Kinder begegnen sich nicht, das gilt ebenfalls
für die extra abgetrennten Bereiche des großen Außengeländes.
„Gemeinsam unter der Decke Gespenst spielen geht auch nicht mehr“,
sagt Karopka. Alle Decken und Kuschelecken wurden weggeräumt.
Überall wird auf Abstände geachtet. „Jeder Zentimeter zählt“,
betont die KiTa-Leiterin. So säßen die Kinder jetzt auch bei den
morgendlichen Stuhlkreisen auf Distanz.
Einen Mund-Nasen-Schutz dürfen die Kinder laut Minister-Erlass nicht
tragen, auch Desinfektionsmittel sind für sie tabu. Die Mitarbeiter
würden bei der Essensausgabe Masken tragen, Schüsseln dürften nicht
mehr auf Tischen stehen, das Essen werde verteilt. Auch gelte das
Betretungsverbot praktisch weiterhin, weil die Flure in der KiTa zu
eng seien. Eltern brächten ihren Nachwuchs deswegen bis an die
jeweilige Tür. Das sorge für Vor- und Nachteile, meint die
langjährige KiTa-Chefin Jutta Karopka. Sie vermisse das persönliche
Gespräch mit Eltern, bei dem vieles in Kürze besprochen werden
könnte. Zusammengefasst sagt Karopka: „Es ist alles anders.“ Sie
lobt die Eltern, die die Pänz für die KiTa gut vorbereiteten. Bis
17. Juli wird der Betrieb weiterlaufen. Dann folgt eine dreiwöchige
Schließung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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