"Man lernt voneinander"
Das Café International Wahn lädt zweimal im Monat ins aegidium

Ursula Czesla, Mechthild Koblenz, Christa Flatten (vordere Reihe v.l.) und Andrea Nitsche, Dieter Reich sowie Silke Stegemann (hintere Reihe v.l.) gehören zum Organisationsteam. | Foto: Flick
  • Ursula Czesla, Mechthild Koblenz, Christa Flatten (vordere Reihe v.l.) und Andrea Nitsche, Dieter Reich sowie Silke Stegemann (hintere Reihe v.l.) gehören zum Organisationsteam.
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Wahn -

(sf) Silke Stegemann erinnert sich noch gut an die Zeit, als vor etwa
drei Jahren an der Albert-Schweitzer-Straße eine neue Notunterkunft
für Flüchtlinge errichtet wurde. Bei einer Bürgerversammlung hatte
es damals viele kritische Stimmen gegeben. Mit diesen Reaktionen war
Stegemann nicht einverstanden und so war sie motiviert, die
Neuankömmlinge zu unterstützen: „Es ist an uns, auf Menschen
zuzugehen. Wir müssen für gute Stimmung sorgen“, erläutert sie
heute ihre Motivation, sich damals im Bereich der Flüchtlingsarbeit
zu engagieren.

Seit Juni vergangenen Jahres betreut Silke Stegemann gemeinsam mit
einigen weiteren ehrenamtlichen Helfern das Café International in
Wahn. Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat kommen bis zu 50
geflüchtete Personen und einige Anwohner im aegidium zusammen, um
sich bei Kaffee und Kuchen sowie internationalen Speisen
auszutauschen. Die geflüchteten Personen stammen aus verschiedenen
Ländern, haben ihre Heimat unter anderem in Syrien, Albanien oder
Mazedonien verlassen müssen und sind vorübergehend in den
Notunterkünften Albert-Schweitzer-Straße oder Wilhelm-Rupert-Straße
untergebracht.

Das Café International besuchen überwiegend Frauen und Kinder. Das
Leitungsteam besteht aus insgesamt neun ehrenamtlich aktiven Personen,
die alle von Anfang an, seit Juni 2017, dabei sind und sich
größtenteils bereits aus der Willkommensinitiative Wahn kannten, die
vor drei Jahren gegründet wurde und der sich rund 100 Helfer
angeschlossen hatten.

Die Initiative hatte in ihren ersten Jahren Sprachkurse für
Flüchtlinge angeboten, aber nach einiger Zeit feststellen müssen,
dass immer weniger Kursteilnehmer kommen. „Daraufhin hatten wir
gesagt, lasst uns mal was Neues machen und das Café International
Wahn gegründet“, blickt Stegemann zurück. Dieses wird seitdem sehr
gut angenommen, die Besucherzahlen sind konstant geblieben.

„Es kommen viele Stammbesucher, aber auch immer wieder einige
Neue“, berichtet Stegemann. Meistens geht es hier sehr munter zu:
Während sich die Erwachsenen unterhalten, mit Kartenspielen
beschäftigt sind oder sich an Sprachspielen probieren, toben sich die
Mädchen und Jungen aus und testen verschiedene Kinderspiele. „Ich
habe das Gefühl, dass die Leute hier Spaß haben“, meint Silke
Stegemann. „Oft bringen Familien etwas zu Essen mit. Man lernt viel
voneinander. Und wenn jemand kein Deutsch spricht, können wir uns
auch gut mit Händen verständigen“, sagt Stegemann. Für die
kommenden Treffen würde sie sich wünschen, dass noch mehr Anwohner
das Café International besuchen, denn die Zahl der Gäste aus der
Wahner Bevölkerung ist bisher doch noch sehr gering.

Wer Interesse hat, kann jederzeit ganz unverbindlich jeden ersten und
dritten Mittwoch im Monat zwischen 15.30 Uhr und 17.30 Uhr im Café
International vorbeischauen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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