So geht Karneval
Das Porzer Dreigestirn 2020 weist dem Brauchtum die Zukunft
Porz - (sr) „Ihr seid das beste Dreigestirn, das wir in dieser Session
hatten“, so oder so ähnlich begrüßt der Präsident des
Festausschusses Porzer Karneval jedes Jahr die Equipe beim
Presseempfang am Karnevalsdienstag, wenn fast alles vorbei ist. Das
stimmt natürlich immer, beleidigt niemanden. Würde er ein
Dreigestirn hervorheben, würde er die anderen indirekt beleidigen.
Und was gut ist und was nicht, liegt schließlich im Auge des
Betrachters.
Das Dreigestirn, das Porz in dieser Session hat, ist anders als alle
anderen vorher. Anders ist dieses Dreigestirn, weil es auf der einen
Seite Teil einer langen Tradition ist, auf der anderen Seite aber auch
mit einigen Traditionen bricht. Bei diesem Dreigestirn ist nicht nur
die Jungfrau hübsch und jung, sondern auch Prinz, Bauer und
Adjutanten. Das Dreigestirn ist laut, strotzt vor Kraft und Energie,
hat Spaß und wird auch schon einmal ernst. Es zeigt in den Sälen,
wie die Zukunft des Karnevals aussehen kann, aussehen wird. Da haut
die Jungfrau auf die dicke Trumm, da tanzt der Bauer mit einer
Adjutantin Stippeföttche und der Prinz legt seine langen
Prinzenmützenfedern ab und wirbelt über die Bühne. Wenn dieses
Dreigestirn auftritt, sind die Raucherecken leer, da wird im Saal
gefeiert, als stünde Brings auf der Bühne. Ob das allen gefällt,
spielt keine Rolle. Es ist die neue Generation, die, die dafür sorgen
wird, dass das Brauchtum weiterlebt. Glückwunsch an den Festausschuss
Porzer Karneval, dass sie den Mut hatten, dieses Dreigestirn mit
seinen Ideen auf die Bühne zu lassen. Und ein gelungenes Vorbild für
alle, die jammern, weil sie keinen Nachwuchs finden.
Redakteur/in:Sabine Robels aus Köln |
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