Experten online
Das Porzer Krankenhaus ist unterwegs auf digitalen Livekanälen
PORZ - (kg) Das Smartphone steht sicher auf einem kleinen Stativ, im
Hintergrund leuchten Tageslichtlampen das Büro des Chefarztes aus,
und Professor Dr. Marc Horlitz bespricht mit Marc Raschke, dem
Pressesprecher des Porzer Krankenhauses, den Live-Talk, der gleich
starten wird.
Jeweils 15 Minuten geht der Kardiologiefachmann bei Instagram und
Facebook mit dem Journalisten Raschke auf Sendung. „Heute gibt es
die Möglichkeit zu einer offenen Herzsprechstunde“, sagt Horlitz.
Die Themen können vielfältig sein, zum Beispiel Rhythmusstörungen,
Durchblutung, Herzinfarkt, Gefäße oder Herzschwäche, erklärt der
52-Jährige zu seiner Premiere, die Ende Juni stattfand. Auf der
Facebook-Seite des Krankenhauses ist der Live-Talk einzusehen.
Kliniksprecher Raschke berichtet vom Klinikum Dortmund, bei dem er das
neuartige Konzept der Arzt-Patienten-Kommunikation entwickelte. Nach
der Uniklinik Greifswald, wo es für den kinderchirurgischen Bereich
adaptiert wurde, öffnete der 40-Jährige mit dem Porzer Krankenhaus
das dritte deutsche Haus für die virtuelle Begegnung mit dem
Patienten.
Begonnen hatte Anfang Juni Professor Dr. Anton Kroesen. Der Chefarzt
der Allgemeinchirurgie stellte auf Instagram und Facebook Diagnose-
und Therapieformen des Enddarmkrebses vor – ein Thema, dass nicht
jeder ohne Tabus anspricht. „Innerhalb von 24 Stunden war das Video
von rund 1.600 Menschen aufgerufen worden“, freut sich Raschke, und
sagt, es wären weitaus mehr Menschen als auf einem Vortrag im
Krankenhaus gewesen. So ist der digitale Vorstoß ein Wegbereiter für
sensible Themen.
Als nächstes geht Privat-Dozent Dr. Martin Bansmann, der Chefarzt der
Radiologie, am 6. Juli auf Sendung. Weitere Live-Talks sind geplant,
sie sollen jeweils von 17.30 bis 17.45 Uhr auf Instagram, und von
17.45 bis 18 Uhr auf Facebook stattfinden. Anschließend werden die
Videos auf Facebook eingestellt. Während den digitalen Sprechstunden
können angemeldete User Fragen über die Tastatur eingeben, die live
beantwortet werden. Mögliche Themen können demnächst zum Beispiel
Diabetes und Blasenschwäche sein, oder auch eine
Live-Kreißsaalführung, erklärt Professor Horlitz. In der
Kardiologie schweben ihm monatliche Beiträge vor, bei dem auch seine
Teamkollegen Einblicke geben. Prinzipiell möchte der Experte
zusätzlich zu traditionellen Vorträgen und herkömmlichen
Sprechstunden etwas Neues schaffen: „Wir wollen uns mit den
digitalen Möglichkeiten weiter entwickeln“, erklärt Professor Dr.
Marc Horlitz.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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