Poller Corona-Maigeloog
Das wohl kleinste öffentliche Maifest Deutschlands

Foto: MM-Fototeam Deutz
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Poll - (red). Es hat eine lange Tradition, doch so ist es auch noch nie
gelaufen: Das 1656 erstmals erwähnte "Poller Maigeloog" führte
pünktlich zum 1. Mai das traditionelle „Poller Maispill“,
bestehend aus Umzug, Fischerspiel und Maifest unter Corona-Bedingungen
durch. Umzug und Maifest dürften mit jeweils zwei Personen die
kleinsten offiziellen von Deutschland gewesen sein.

Pünktlich um 11 Uhr startete der Maiumzug beim Bauern Kleinschmidt,
einem der Mitgründer des Maigeloogs von 1991. Reihmeister Hans
Burgwinkel führte in seinem traditionellen Zweireiher, Zylinder und
Fahne den Umzug an. Helmut Brosius folgte als Einziger mit einem
jungen Maibaum im Topf.

Unterwegs erläuterte Hans Burgwinkel einem Fernsehteam bedeutsame
Stellen entlang des Weges und begrüßte einzelne zufällige
Zuschauer. Auf der Poller Hauptstraße traf er zum Beispiel auf Dennis
Burgwinkel und Nick Durant, deren Team in normalen Zeiten Maibowle
für das Maifest herstellt. Das Alt Poller Wirtshaus war
corona-bedingt geschlossen und konnte die Zugteilnehmer nicht
traditionell laben – aber die Inhaber Andreas Hertel und Svenja
Gülden standen zur Begrüßung bereit.

In der Salmstraße übergab Boris Dahmen, gelernter Fluss- und
Seenfischer, im Rahmen des „Fischerspiels“ corona-adäquaten
frischen Maifisch, ein Stofffisch, an den Reihmeister. Dies ist seit
Jahrhunderten der Start des Maifestes auf dem Marktplatz.

Dort empfing Discjockey und Moderator „Keule“ den kleinen
Maiumzug. Zusammen mit dem Reihmeister und einigen zufälligen
Zuschauern schmetterten sie die erste Strophe des Liedes „Der Mai
ist gekommen“ und anschließend eine selbstgedichtete Version:

Co-Rona ist gekommen, die Viren schlagen aus.
Da bleibe ein jeder, mit Sorgen zu Haus.
Weil die Viren dort wandern im irdischen Zelt,
so steht auch mir kein Sinn für die weite, weite Welt.

Um die Welt vor weiteren Hörschäden zu bewahren, beendete
Reihmeister Hans Burgwinkel das Maifest, aber nicht bevor noch der
Maibaum auf dem Marktplatz in einem Grünstreifen von Helmut Brosius
gepflanzt wurde.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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