"Dag und Düster"
Daun Ensemble spielte in der Klosterkapelle
Zündorf - (dt) Wieder einmal war Tom Daun mit seinem Ensemble in der Zündorfer
Klosterkapelle zu Gast.
Das Programm, das er diesmal mitgebracht hatte, bestach durch eine
große Bandbreite nicht nur an Instrumenten, sondern auch an
Musikstilen. Harfe und Dudelsack gehören bei Tom und Rafael Daun
ohnehin zur Standardausrüstung, ebenso wie die Affinität zu irischen
und schottischen Volksweisen. Mit Bänkelgesang und Balladen setzten
die Musiker, zu denen sich David Leahy am Kontrabass hinzugesellte,
jedoch neue Akzente.
„Dag und Düster“ war dann auch das passende Motto für eine
musikalische Darbietung, bei der die „Dämmerung“ voranschritt,
Grenzen verschwammen und magische Momente der Mehrdeutigkeit zum
Vorschein kamen. So erklangen unter anderem das finster anmutende
„Hexenlied“ des Barockdichters Ludwig Hölty (1748-1776) sowie
zwei Tänze aus der inzwischen frei zugänglichen Sammlung eines
westfälischen Küsters. Doch auch die eine oder andere Anekdote regte
die Besucher der Klosterkapelle zum Schmunzeln an, etwa der
Hintergrund des Stücks „Die Rosenhecke“ aus dem 16. Jahrhundert:
Ein Mann hatte einst ein Lied darüber geschrieben, wie sehr er sich
wünschte, eines Morgens neben einer jungen Frau aufzuwachen –
anstelle seiner Gattin. Das ließen sich die Frauen seines Dorfes
nicht gefallen und konterten: „Ich träumte, wie mir wäre, wenn ein
alter grauer Mann in meinen Armen läge“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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