Das Ende einer Band
De Vajabunde haben sich offiziell aufgelöst

Tommy Hoffmann, Herbert Kastleiner und Manfred Hille (v.l.) blicken zurück auf 18 Jahre „Vajabunde“. | Foto: Flick
  • Tommy Hoffmann, Herbert Kastleiner und Manfred Hille (v.l.) blicken zurück auf 18 Jahre „Vajabunde“.
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KÖLN - (sf). Nach 18 Jahren soll jetzt Schluss sein: De Vajabunde beenden
etwas überraschend ihre musikalische Laufbahn und ziehen sich
komplett aus dem Musikgeschäft zurück.

Wenige Wochen nach ihrem letzten gemeinsamen Auftritt beim Veedelsfest
„Dä länsgte Desch vun Kölle“ im Severinsviertel hat die
beliebte kölsche Gruppe jetzt ihr offizielles Ende bekanntgegeben.
Gemeinsam blicken die Mitglieder zurück auf eine schöne Zeit mit
vielen Höhepunkten, darunter unendlich viele kleine und große
Konzertreisen, die sie in die unterschiedlichsten Länder führten. In
Tunesien haben sie gespielt, nach Spanien sind De Vajabunde gereist
und sogar bis nach China waren sie gekommen: Ein kölsches Brauhaus in
Peking hatte die Band zu seinem zehnjährigen Jubiläum eingeladen. Im
Zuge dieser China-Reise haben De Vajabunde als erste Kölner Band
überhaupt auf der Chinesischen Mauer gespielt. 

Angefangen hatte alles 1998 als Trio: Vor 18 Jahren hatten sich De
Vajabunde, die damals noch „De Bajasch“ hießen, beim Festkomitee
Kölner Karneval vorgestellt. Dieses erklärte der Band, dass es
bereits eine Band mit dem Namen „De Bajasch“ gebe. „Wir mussten
uns einen neuen Namen einfallen lassen“, blickt Sänger Manfred
Hille zurück. Gemeinsam mit den Fans kam man auf den Namen „De
Vajabunde“ unter dem die Gruppe schnell einen großen
Bekanntheitsgrad erlangen und auf den größten Karnevalssitzungen
spielen sollte. Auch bei den bekanntesten Fernsehsitzungen waren sie
gern gesehene Gäste. Für kleine Gesellschaften hatten „De
Vajabunde“ stets ein großes Herz gehabt und traten immer wieder
gerne auf kleinen Sitzungen auf.

Auch der soziale Aspekt war ein großes Anliegen der Band: Durch
Benefiz-Auftritte hatte sie insgesamt über 100.000 Euro für das
Schlaflabor im Porzer Krankenhaus gesammelt.

Im Jahr 2013 erfolgte die Band-Erweiterung auf fünf Mitglieder,
Anfang dieses Jahres holten die Vajabunde noch einen sechsten Mann
dazu. Nun aber das für viele doch überraschende Aus der Kölner
Gruppe, das für Sänger Manfred Hille doch nicht so überraschend
kommt: „Vom ersten Tag der Band an habe ich immer gesagt, wenn ich
60 werde, höre ich auf“, sagt Hille. „Wir ziehen an einem Strang
und nehmen Rücksicht aufeinander: Wenn einer aufhört, dann alle“,
betont Gitarrist Tommy Hoffmann.

Eine Band mit permanenten Besetzungsveränderungen sollte aus den
Vajabunden nicht werden: „Diese Entwicklung wollten wir nicht“,
sagen Hille und Hoffmann. Dennoch war es für viele Fans schwer, die
Entscheidung, jetzt aufzuhören, zu verstehen: In den vergangenen
Jahren hatten De Vajabunde mehr Auftritte in der Session als je zuvor.
„Man soll dann aufhören, wenn es am schönsten ist“, sind sich
die Bandmitglieder aber einig. Während einige Bandmitglieder sich auf
andere bisher bereits parallel verlaufende Musikprojekte konzentrieren
wollen – Tommy Hoffmann spielt beispielsweise in der Partyband
Merilyn – freut sich Manfred Hille besonders darauf, wieder mehr
Zeit mit seiner Familie und seinen Freunden verbringen zu können.
Dafür war in den vergangenen 18 Jahren oft wenig Zeit, da es
insbesondere in der Session, aber auch außerhalb der fünften
Jahreszeit, oftmals von einem Auftritt zum nächsten ging.

Gerade jetzt steht der 11.11. wieder vor der Tür, ein Tag, an dem die
Vajabunde immer beim Sessionsstart auf dem Heumarkt gespielt haben:
„Natürlich denkt man daran“, sagt Hille. In Bezug auf die Band
sind sich aber alle einig: „Wir sind sehr dankbar für das, was wir
erlebt haben. Wir bleiben Freunde und blicken auf eine schöne Zeit
zurück“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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