"Sie haben die Wahl"
Debatte um Radstreifen-Pilotprojekt an der Siegburger Straße
Poll - (kg) Sie erhitzen die Gemüter und bringen unterschiedliche Meinungen
hervor: Unterbrochene Linien, deren Zwischenraum Radfahrern angeboten
wird.
Über die Nutzung der Radstreifen und über den Radweg, dessen
Benutzungspflicht aufgehoben wurde, haben Velofahrer auf der
Siegburger Straße die Wahl. Das Amt für Straßen und
Verkehrsentwicklung legte sie im November 2015 auf einem rund 500
Meter langen Abschnitt an. Er wird von der Stadtbahnlinie 7 mit
benutzt, Geschäfte und Gaststätten befinden sich dort.
Die Fachverwaltung lud nun zum Ergebnis-Info-Abend im „Poller
Haus“, eine Veranstaltung, die mehr zur Diskussion und zum Vortrag
unterschiedlichster Beiträge wurde, und den Rahmen des Pilotprojekts
sprengten. Sogar Vertreter der Urbacher und Zündorfer Bürgervereine
kamen.
Amtsleiter Klaus Harzendorf erklärte anhand einer Präsentation, dass
die Testphase erfolgreich verlaufen sei: 25 Prozent des Radverkehrs
verlaufe auf Schutzstreifen, die duale Führung komme individuellen
Bedürfnissen zugute, das Tempo der Kfz verringere sich, es seien
keine Unfälle auf den Schutzstreifen zurückzuführen. Das Fazit
sprach gegen die gefühlte Wahrnehmung einiger der rund 35 Teilnehmer:
Eine Anwohnerin erzählte, dass sie tagsüber lieber über die
Alfred-Schütte-Allee fahre und erst abends nach dem Berufsverkehr die
Schutzstreifen nutze.
Harzendorf erläuterte, dass Anlass des Pilotprojekts unter anderem
gewesen sei, mehr Parkraum zu schaffen, was aber durch die duale
Führung nicht möglich sei. „Wenn wir nur Schutzstreifen haben,
haben wir Spielraum“, stellte er fest. Es sei dann möglich,
Parkflächen als Radabstellanlagen einzurichten. Ein großes Thema
bilden Parkmöglichkeiten, sowie Ladezonen. Paketdienste und
Zulieferer würden auf den Schutzstreifen halten, obwohl Parkplätze
frei wären, hieß es. Allerdings seien Ladezonen für Geschäftsleute
essentiell, weswegen es dafür eine IG gibt. Deren Sprecher, Hans
Burgwinkel, sagte, dass 19 von 28 Geschäftsleuten ein Problem mit den
Schutzstreifen hätten.
Eine Aussicht des Abends bildete Harzendorfs Ankündigung, das
Testgebiet weiter auszudehnen. Die Empfehlung seines Amtes lautet, die
duale Führung beizubehalten. Wolfgang Kubasiak vom ADFC plädierte
für diese Variante. Zwar sei man damit nicht 100 Prozent zufrieden,
aber bei einer Verlängerung der Teststrecke geht man beim ADFC davon
aus, dass sich die Radfahrzahlen steigern.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.