Kehrtwende des FVM
Der Fußball-Verband Mittelrhein und die Amateur-Saison 2019/2020

Befürworter des Saisonabbruchs: Peter Dicke (l., SpVg Porz) und Christian Vonthron (SV Westhoven-Ensen). | Foto: Kilian (Archiv)
  • Befürworter des Saisonabbruchs: Peter Dicke (l., SpVg Porz) und Christian Vonthron (SV Westhoven-Ensen).
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Porz - (wk) Obgleich sich fast alle Regionalverbände im Zuge der
Corona-Pandemie für einen Abbruch der Amateurfußball-Saison 2019/
2020 entschieden hatten, wollte der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM)
andere Wege gehen. Als mögliches Startdatum für eine Fortführung
der unterbrochenen Spielzeit war bereits der 1. September ins Spiel
gebracht worden.

Dafür warb der Verband in vielen Videokonferenzen und Gesprächen mit
den Vereinen und wollte sich per Abstimmungsvoting ein entsprechendes
Meinungsbild einholen. Doch die erhoffte klare Mehrheit stellte sich
nicht ein. Bei 696 stimmberechtigten Teilnehmern votierten 50,14
Prozent der Vereine für eine Fortführung der Saison und 49,86
Prozent dagegen – ein Ergebnis, das knapper kaum hätte sein
können.

Drei Wochen später hat der FVM eine komplette Kehrtwende eingeleitet
und macht sich nun für einen Abbruch sowie für eine Beendigung der
Saison zum 30. Juni stark. Ein Grund ist der Erlass der
NRW-Landesregierung, der ab dem 30. Mai wieder Kontaktsport in
Aussicht stellt. Was ermöglichen würde, im September nach einer
geregelten Saisonvorbereitung wieder eine neue Spielzeit starten zu
können.

Auf einem außerordentlichen Verbandstag am 20./ 21. Juni soll der
Saisonabbruch amtlich besiegelt werden, wozu auch die Auf- und
Abstiegsregelung im „Carona-Jahr“ gehört. „Der Vorschlag der
Verbandsgremien sieht vor, dass es bei einer Beendigung der Saison
einen Aufsteiger pro Staffel, aber keine Absteiger geben soll. Dies
gilt für alle Meisterschaftsspielklassen auf Verbands- und Kreisebene
der Herren und Frauen inklusive Futsal sowie im Jugendspielbetrieb.
Die Aufsteiger sollen anhand der Quotientenregelung ermittelt
werden“, teilte der FVM mit. Die Aussetzung des Abstiegs hat zur
Folge, dass es in der kommenden Spielzeit zu Staffelvergrößerungen
kommen wird und damit folglich auch zu einer erhöhten Zahl an
Absteigern.

Die SpVg. Porz, die sich bereits zu Corona-Beginn für einen
sofortigen Saisonabbruch stark gemacht hatte, darf ein weiteres Jahr
in der Landesliga spielen. Auch Bezirksligist SV Westhoven-Ensen, der
ebenfalls für einen Abbruch geworben hatte, kann sich auf eine
weitere Spielzeit in der Bezirksliga einstellen. Gewinner der
Aussetzung des Abstiegs ist der Westhovener Ligakonkurrent VfL
Rheingold Poll, der zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung auf einem
Abstiegsplatz rangierte.

Mit dem FC Germania Zündorf darf sich der Porzer Fußball für die
kommende Saison auf einen neuen Bezirksligisten freuen. Das Team von
Erfolgstrainer Angelo Mule hat den Durchmarsch aus der Kreisliga B
geschafft. Auch der GSV Prometheus Porz profitiert aus sportlicher
Sicht von dem bevorstehenden Saisonabbruch. Weit abgeschlagen steuerte
die Mannschaft von Trainer Natale Giarrizzo eigentlich dem Abstieg in
die Kreisliga B entgegen.

Beim B-Ligisten RSV Urbach hatte Hans Engelhardt mit Beginn der
Rückrunde das Traineramt übernommen. Bedingt durch den Saisonabbruch
stand der Übungsleiter aber nur in zwei Spielen in der Coachingzone.
Zur kommenden Saison kehrt Engelhardt wieder in sein vorheriges Amt
als Sportlicher Leiter zurück. Neuer Coach wird Hasan Rasimovic vom
TSV Merheim.

In der C- und D-Liga hat der Saisonabbruch keine tieferen sportlichen
Konsequenzen für die Porzer Vereine.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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