Fördern und Fordern
Die Alexianer haben in Ensen eine neue Tagespflege eröffnet
Ensen - (sf) Vom Verkehrs- oder Sportunfall bis hin zum Schlaganfall: Es gibt
verschiedene Ereignisse im Leben, die dazu führen können, dass
bereits ein junger Mensch Hirnschädigungen erleidet und zu einem
Pflegefall wird. Die Alexianer Köln GmbH möchte mit ihrer neuesten
Einrichtung, dem „Daily Care Center“, dieser Personengruppe eine
speziell auf sie ausgerichtete Tagespflege bieten.
„Unsere Gäste sind Personen mit kognitiven und auch mit
körperlichen Einschränkungen. Sie wurden alle plötzlich aus dem
Leben gerissen. Unser Ziel ist es, sie individuell zu fördern und zu
fordern“, sagt Astrid Aman-Dyckx, Koordinatorin des „Daily Care
Centers“.
Ihre neue Tagespflege konnten die Alexianer auf ihrem Gelände im Haus
Monika einrichten. Dazu wurde ein Bereich des Seniorenzentrums
umfunktioniert und unter anderem mit einem neuen Gemeinschaftsraum
ausgestattet. Insgesamt 15 Plätze zur Rehabilitation stehen zur
Verfügung für Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Die
Einrichtung ist montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr geöffnet, wobei
die Patienten selbst aussuchen können, wie viele Tage in der Woche
sie kommen möchten.
Mit vielen therapeutischen Angeboten und einer umfangreichen
Hilfeleistung können die Gäste der Tagespflege hier ihre
Selbstständigkeit und ihre Lebensfreude zurückgewinnen.
Für die meisten ist nach ihrem folgenreichen Schicksalsschlag erst
einmal eine Welt zusammengebrochen: Sie können aufgrund von
kognitiven Einschränkungen ihren Beruf nicht mehr ausüben und sind
in der Pflege von Angehörigen abhängig. „Das sind alles Dinge, die
eine Familie von jetzt auf gleich verarbeiten muss. Wir treffen hier
auf Menschen, die mit der neuen Situation verständlicherweise
zunächst einmal völlig überfordert sind“, erklärt Peter Scharfe,
Geschäftsführer der Alexianer Köln GmbH. Mit dem „Daily Care
Center“ wolle man bei den Alexianern jetzt erste Anlaufstelle für
solche schwierigen Lebenssituationen sein. Wichtig ist es den
Alexianern auch, mit der neuen Tagespflege ein Angebot zu schaffen,
das pflegende Angehörige tagsüber entlastet. Wie dringend
erforderlich Einrichtungen wie diese sind, zeigt auch die Entwicklung
der Zahlen: „Bis 2040 wird die Zahl der pflegebedürftigen Personen
allein im Stadtbezirk Porz um 2.000 steigen“, berichtet Katja
Robinson, Leiterin des Amtes für Soziales, Arbeit und Senioren der
Stadt Köln. Als Kooperationspartner steht die Stadt den Alexianern
zur Seite: „Natürlich überlegen wir auch, wie wir diesen Personen
eine gute Perspektive bieten können. Ich freue mich, dass die
Alexianer mit 15 neu hinzugekommenen Plätzen einen Schritt in die
richtige Richtung setzen“, sagt Robinson.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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