Initiative setzt sich für Barrierefreiheit ein
Die Problemstufen der Ohmstraße

Die vier Stufen an der Ohmstraße sind für Klaus Stutzer ein großes Ärgernis. | Foto:  pep.

Menschen mit Rollatoren hat Klaus Stutzer genauso geholfen, wie Leuten, die mit einem Kinderwagen unterwegs waren. Für ihn eine Selbstverständlichkeit, die in seinen Augen eigentlich nicht sein müsste, wenn der Abgang von der Ohmstraße auf die Kaiserstraße barrierefrei wäre. Das ist er aber nicht, sodass die vier Stufen für manche Menschen, die den Weg von der Ohmstraße zum S-Bahnhof oder zur Bushaltestelle nutzen, ein echtes Hindernis darstellt.

Porz. Und dieses Hindernis gehört weg, findet Stutzer. Er wohnt in der Nähe des Abgangs und bekommt die Probleme, die manche Menschen mit den Treppenstufen haben, fast täglich mit. Um dem entgegenzuwirken, hat Stutzer eine Initiative gegründet, die sich für eine barrierefreie Ohmstraße einsetzt. Jüngst hat er vor Ort eine Art Demo veranstaltet, auch um weitere Mitstreiter für die Initiative zu finden. Klaus Stutzer hat es gefreut, dass er überwiegend positive Rückmeldungen bekommen hat, sich mehr als 100 Personen auf einer Unterschriftenliste verewigt haben und sich ebenfalls für eine Umgestaltung des Abgangs aussprechen.
Denn wer Probleme hat, die Stufen zu überwinden, oder wer keine Hilfe bekommt, ist auf einen Umweg angewiesen. Gerade für Menschen, die nicht mehr so mobil sind, können die paar hundert Meter mehr, die sie über den Weg an der Helmholtzstraße, Ecke Celsiusstraße zurücklegen müssen, richtig lang werden, findet Stutzer.

Gegen Umwege und für Barrierefreiheit an der Ohmstraße setzen sich auch die Bezirksarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik und die Bezirksvertretung Porz ein. So hat das Bezirksgremium bereits 2016 einen barrierefreien Zugang gefordert. Die Verwaltung hat sich die Situation vor Ort angeschaut und ist zu dem Schluss gekommen, dass an der Stelle mit einem „höheren Planungsaufwand zu rechnen ist“. Das in Verbindung mit personalen Engpässen führe dazu, dass eine Entwurfsplanung erst 2018 begonnen werden kann, teilte die Verwaltung im Jahr 2017 mit.

Doch auch 2018 hat sich nichts getan. Auf Nachfrage der Politik hieß es: „Aufgrund der personellen Kapazitäten ist derzeit die weitere Planung nicht möglich.“ Da ein völlig barrierefreier Ausbau nicht sichergestellt werden konnte, hatte die SPD zwischenzeitlich eine kleine Lösung ins Spiel gebracht. In einem Antrag wollte sie die Verwaltung dahingehend beauftragen, zumindest eine befahrbare Rampe einzurichten, sodass wenigstens Kinderwagen oder Fahrräder über die Stufen geschoben werden können.

Das aber wiederum war CDU und Grüne zu wenig. Sie setzten sich mehrheitlich mit ihrem Änderungsantrag durch, mit dem der Beschluss nach einem barrierefreien Zugang bekräftigt wurde. Gleichzeitig sollte die Verwaltung einen Zeitplan zur Umsetzung vorlegen. Und der ist ernüchternd. Bis zum Jahr 2025 wird sich nichts ändern. Eine Verbesserung der Situation sei zwar im Arbeitsprogramm der Verwaltung, doch wegen der „aktuellen Auslastung und der höheren Priorisierung anderer Projekte befindet es sich derzeit nicht in Bearbeitung“, hatte die Stadtverwaltung bereits 2023 mitgeteilt.

Für Klaus Stutzer ein Unding. Er versteht zudem nicht, warum der Abgang nicht anders gestaltet wurde, als der Bahnhof vor Jahren neu gebaut und die Kaiserstraße wegen der Bushaltestellen umgebaut wurde. „Da hätte man das Thema mit aufgreifen können“, findet er. So heißt es weiter warten und mit der Initiative sowie der Politik immer wieder den Finger in die offene Wunde zu legen. (pep.)

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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