Anwohner sehen rot
Die Raser von den P(r)oller Wiesen
Viele Anwohner der Alfred-Schütte-Allee sind genervt. Denn rücksichtslose Raser vermiesen ihnen regelmäßig die Abendstunden. Nicht selten entstehen dabei Situationen, die dramatisch enden könnten. Nun haben einige Bürger eine Online-Petition erstellt, damit sich die Lage vor Ort zeitnah bessert.
von Alexander Büge
Poll. Die Resonanz ist überwältigend. Schließlich scheint das Thema viele Menschen im Veedel zu bewegen, weshalb sich bereits nach 48 Stunden mehr als 800 Leute an der Unterschriftenaktion im Netz beteiligt haben (openpetition.de/!bdssq). Ihr Ziel ist klar: „Wir, die Unterzeichnenden, fordern die Stadt Köln mit ihren unter deren Verfügungsgewalt stehenden Institutionen wie Ordnungsamt und lokalen Polizeidienststellen auf, etwas gegen die Verwahrlosung unserer rechtsrheinischen Gebiete Deutz und Poll zu unternehmen, welche durch die sogenannte ‚Raserszene‘ und deren Publikum seit mindestens drei Jahren ein Ausmaß annimmt, das nicht mehr hinnehmbar ist“, heißt es in der Petition.
„Es wird mit lauter Musik, quietschenden Bremsen, kreischenden Insassen durch unsere Stadtteile gerast. Es beginnt tagsüber und steigert sich besonders nachts, ohne Rücksicht auf Verluste. Auch die Anwohner an Poller Kirchweg, Siegburger Straße, Käulchensweg, Poller Hauptstraße, Auf dem Sandberg, Müllergasse etc. werden regelmäßig durch diese Klientel belästigt. An Schlaf ist nachts oft aufgrund des Lärms nicht zu denken. “
Tatsächlich seien schlimme Unfälle bereits mehrfach nur in letzter Sekunde verhindert worden, berichteten Anwohner. Auch deshalb fordern die Verfasser der Petition konkret: regelmäßige und ständige Kontrollen von Ordnungsamt und Polizei, eine Geschwindigkeitsbegrenzung in den betroffenen Straßen auf Tempo 30, gegebenenfalls Fahrbahnverengungen, dauerhafte Einrichtungen von Fußgängerüberwegen und regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen.
Darüber hinaus plädieren sie für eine aktive Eindämmung der nächtlichen Ruhestörungen, Sanktionen gegen die zunehmende Vermüllung vor Ort sowie eine aktive Mitwirkung der Stadt Köln, um die Bildung eines neuen Angstraumes zu vermeiden. Denn: Die Lage könne sich bald sogar weiter verschlechtern, wenn die Sanierung der Drehbrücke abgeschlossen sei und die meist jungen Autofahrer weitere Zufahrtstraßen für ihre Treffpunkte bekämen.
Die Stadt ist sich der Situation bewusst, wie sie auf Nachfrage von Express - Die Woche bestätigt. Auch deshalb sei geplant, auf der Alfred-Schütte-Allee zwei stationäre Blitzer zu installieren. Zudem fänden bereits jetzt regelmäßige Überwachungen statt. Wann und ob die gesamte Alfred-Schütte-Allee zeitnah zur Tempo-30-Zone erklärt wird, war bis Redaktionsschluss hingegen noch nicht klar.
Eindeutig ist hingegen, dass die Raser-Szene die Anwohner im Veedel bewegt und sich diese wieder mehr Normalität und vor allem Sicherheit im Alltag wünschen. Durch die Umsetzung einiger konkreter Maßnahmen könnte dieser Wunsch schon bald erfüllt und die Raser-Szene aus dem Veedel verdrängt werden.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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