Wilddiebe und Besenbinder
Ein Dreivierteljahrtausend feiert der Ortsring Eil
Eil - (kg) Über intensive Recherchen fanden die Eiler Historiker heraus,
dass das Dorf bereits in einer Urkunde von 1268 erwähnt wurde. Damals
hatte eine Abtei Güter für acht Pfennig an einen Ritter veräußert.
Doch Dr. Daniela Wagner vom Historischen Archiv der Stadt Köln sagte
auf der dem Festakt im Pfarrsaal, dass Eil auch länger bestehen
könne, weil im Mittelalter nicht jeder lesen und schreiben konnte.
Die Expertin meint, dass Eil seit mindestens 750 Jahren bestehe.
Ortshistoriker Eckehard Backhausen hat zur Feier des Dorfes eine mehr
als 100 Seiten starke Chronik erstellt, die in einer Auflage von 750
Stück veröffentlicht wurde und gegen eine Schutzgebühr bezogen
werden kann. Das Dokument Eiler Historie wurde bei der
Auftaktveranstaltung erstmals vorgestellt. Ehrengäste wie
Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, Bundestagsabgeordneter Karsten
Möring, sowie die Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Dr. Simon
Bujanowski und Werner Marx waren unter den Gästen. Darunter auch
Ratsfrau und Ortsring-Vizevorsitzende Monika Möller. Ortsringchef
Erwin Bäuml freute sich sehr über die Resonanz. Er hatte sich seit
längerem auf diesen Tag und das kommende Festjahr vorbereitet.
Ein „heimlicher“ Mittelpunkt wird die Aufstellung eines massiven
Steines aus Afrika sein. Ein Künstler wird ihn vor Ort auf dem
Dreieck Frankfurter und Heumarer Straße vollenden. Nach einer
Zeichnung von Franz Metzmacher (er gestaltete das Plakat zur
750-Jahr-Feier) wird ein lebensgroßer Besenbinder entstehen. Damit
ehrt der Ortsring die Geschichte des Dorfs, in dem Bewohner Reisig
oder Ginster aus der Wahner Heide zu Besen banden und für den
Eigengebrauch oder zum Verkauf anboten – ein bescheidenes Zubrot.
Die Tätigkeit verschwand mit der Industrialisierung. Das Denkmal soll
Mitte August eingeweiht werden.
Am 1. September soll das dritte Eiler Dorffest als Straßenfest
übliche Rahmen sprengen: „Dazu wird die Straße umgeleitet“,
kündigt Bäuml an, der Vertrag mit den Domstürmern sei seit fünf
Monaten unterschrieben. An dem ersten Samstag im September wird für
das Jubiläum die Frankfurter Straße zwischen Bergerstraße und
Hirschgraben hergerichtet. Sicherlich wird das ein Anlass für viele
Stände, Bands und weitere Attraktionen sein. Dann wird man
wahrscheinlich auch den ein oder anderen „Eiler Wilddieb“ sehen,
den Scho-Antwerpes in ihrer Ansprache erwähnte, und die es in der
Dorfgeschichte gegeben haben soll.
Auch die Schützen reihen sich in den Reigen der Festlichkeiten, wenn
sie vom 25. bis 28. Mai auf den Schützenplatz am Hirschgraben
einladen. Weitere Events des Festjahrs sind eine Lesung, eine
Kunstausstellung, ein mittelalterliches Essen, eine Maifeier, ein
Dokumentarfilm, ein Konzert und ein Weihnachtsbasar. Alle Infos dazu
sind unter www.ortsring-eil.de zu finden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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