Kommt die Kerzenlösung?
Ein Verbindungsweg zwischen Wahn und Lind ist ohne Licht

Jochen Humberg (l.) und Hans Josten schlagen vor, die Bürger per Kerzenschein über den dunklen Verbindungsweg zwischen Wahn und Lind zu führen. | Foto: König
  • Jochen Humberg (l.) und Hans Josten schlagen vor, die Bürger per Kerzenschein über den dunklen Verbindungsweg zwischen Wahn und Lind zu führen.
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Lind - (kg) Es ist so dunkel, dass man zwar noch die Hand vor Augen, jedoch
den schmalen Weg vor den Füßen kaum mehr erkennen kann. Diffus
schimmert er zwischen Gestrüpp und einzelnen Bäumen, nur die Lichter
am Anfang der Bebauung geben etwas Orientierung. Der Pfad befindet
sich keineswegs am Rande der Zivilisation, man muss sich wohl auch
nicht davor fürchten, dass hinter einem der finsteren Büsche ein
Räuber hervorspringt.

Nein, der Weg verbindet die Nibelungenstraße und das nördliche Lind,
darunter Straßen wie Zu den Wiesen und Am Linder Kreuz. Zu
Schulzeiten wird er von Kindern und Jugendlichen benutzt. Denn mittels
des gepflasterten Pfads erreicht man die Nibelungenstraße, und dann
die Winkelsmaar, um zum Beispiel nach Wahn zum Schulzentrum zu
gelangen.

„Bevor der Lärmschutzwall an der Autobahn errichtet wurde, gab es
hier zwei Laternen“, erzählt Jochen Humberg, der Vorsitzende des
Bürgervereins Wahn-Wahnheide-Lind. „Seitdem warten wir hier jedoch
auf die Beleuchtung“, moniert er. Neben dem Bürgerverein setzt sich
ebenfalls die Lokalpolitik für das Vorhaben ein. Humberg, aber auch
Vorstandsmitglied Hans Josten, Beisitzer für Lind, können die
Situation kaum mehr verstehen. „Es müssten doch solarbetriebene
Lampen möglich sein“, finden sie, und erzählen von der
Möglichkeit, sie so zu installieren, dass sie nur auf Bewegung
reagieren, zum Beispiel, wenn jemand den Weg benutzt. Damit wäre den
Bürgern und der Natur geholfen.

Doch von der Verwaltung kommt seit Jahren kein Entgegenkommen: „Der
dichte Grünwuchs würde die Errichtung solarbetriebener Leuchten
verhindern“, erklärte das Amt für Straßen und Verkehrstechnik im
Sommer 2015. Zudem gehe man von rund 24.000 Euro für eine
herkömmliche Beleuchtung aus. Bereits damals verwies man darauf:
„In zumutbarer Entfernung stehen beleuchtete, sichere Alternativen
zur Verfügung“. Gemeint ist damit, dass man über die Viehtrifft
und den Linder Weg die Nibelungenstraße erreichen könne, was aber
einige hundert Meter Umweg anstatt der paar Schritte über den
Verbindungsweg ausmachen würde. Humberg fand heraus, dass vor dem
Umbau ein Kabel im Boden gelegen habe. Das fehle nun, was die Kosten
für eine herkömmliche Beleuchtung in die Höhe treibe.

Humberg und Josten fordern nun, dass sich die Situation am Weg
ändert. Christoph Weitzel, Lokalpolitiker von der SPD, und Mitglied
der Bezirksvertretung (BV) Porz wolle zudem nachhaken, wenn der im
vergangenen November in der BV beschlossene Ortstermin mit der
Verwaltung nicht bis Mitte Januar stattgefunden hat. „Er hält mich
auf dem Laufenden“, sagt Humberg.

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