Seen und Teiche trocknen aus
Eine Frage der Zuständigkeit

Herbert Gellings, Vorsitzender des Bürgervereins Wahn-Wahnheide-Lind, am Scheuermühlenteich, der jetzt wieder mit Wasser aufgefüllt werden konnte. | Foto: Flick
  • Herbert Gellings, Vorsitzender des Bürgervereins Wahn-Wahnheide-Lind, am Scheuermühlenteich, der jetzt wieder mit Wasser aufgefüllt werden konnte.
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Lind - (sf). Der heiße und trockene Sommer hinterlässt allerorts seine
Spuren. In ganz Köln sind zahlreiche Seen und Teiche ausgetrocknet.
Auch den Scheuermühlenteich hat die Dürre austrocknen lassen.
Zeitweise konnte man hier sogar fast trockenen Fußes durchlaufen.
Bereits im vergangenen Sommer war der Scheuermühlenteich nahezu ohne
Wasser, also quasi spurlos verschwunden.

Mittlerweile ist der Teich wieder gut gefüllt, Einsatzkräfte des THW
haben den Teich aufgefüllt – ein wichtiger Schritt, auch zum Erhalt
der reichhaltigen am Teich angesiedelten Tier- und Pflanzenwelt.
Der Bürgerverein Wahn-Wahnheide-Lind, der vor mehr als 15 Jahren
einen Pachtvertrag geschlossen und sich der Pflege des Teiches
angenommen hat, weiß, mit wie viel Aufwand die von
Bezirksbürgermeister Henk van Benthem eingeleitete Wasserzufuhr
verbunden gewesen ist.

Anfang Juli gab es ein Treffen mit dem Bundesforstamt, das zunächst
erklärte, der Teich dürfe keine Wasserzufuhr erhalten. Als Herbert
Gellings dies hörte, konnte er es kaum glauben: „Der Teich trocknet
aus, Fische sterben da drin, aber das ist dem Bundesforstamt egal“,
sagte Gellings.

Der Bürgerverein pflegt den Scheuermühlenteich soweit er darf, sorgt
für Sauberkeit am Ufer, beseitigt abgebrochene Äste und hat auch die
Sitzbänke am Teich aufgestellt. Mit Markus Terwedo hat der
Bürgerverein sogar einen offiziellen
Scheuermühlenteich-Beauftragten. Doch nicht nur der ortsansässige
Bürgerverein, sondern auch die Fischschutzgemeinschaft hat beim
Bundesforstamt schon des Öfteren angefragt, ob sie bestimmte
Vorrichtungen, wie zum Beispiel eine kaputte Rinne, reparieren dürfe.
Ebenso wie die Anfrage vom ortsansässigen Angelverein, einen Abfluss
vor Ort zu reparieren, wurde auch dies abgelehnt. „Wir sind über
die Zustände mit dem zuständigen Förster verärgert“, schimpfte
Gellings.

Noch verwirrender wird die Zuständigkeits-Verteilung mit dem Oberen
Scheuermühlenteich, der sich im militärischen Sperrgebiet befindet
und teils sogar nicht mehr im Kölner Stadtgebiet liegt, sondern zum
Rhein-Sieg-Kreis gehört. „Die Zuständigkeit wird hier hin und her
geschoben. Für uns wäre es toll, wenn die Zuständigkeit geklärt
wäre“, betonte Gellings. Laut dem Vereinsvorsitzenden arbeitet das
zuständige Bundesforstamt Rhein/ Weser derzeit an einem neuen
Konzept, wie man in Dürrezeiten große Wassermengen in den Teich
fließen lassen kann. Ein Ergebnis werde es wohl aber nicht vor 2025
geben.

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