90 Jahre Garde-Korps
Eine Gesellschaft mit Tradition und Moderne

Michael Kramp überreichte Reinhard Gärtig (l.) und Johannes Scheidt (r.) den Verdienstorden in Gold. | Foto: Flick
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Zündorf - (sf). Seine Sitzungen in der Aula des Schulzentrums Zündorf sind für
viele Porzer Pflichttermin in der fünften Jahreszeit, sein Korps-Tanz
oftmals umjubelter Höhepunkt so mancher Sitzung: In diesem Jahr
feiert das Garde Korps Köln der KG „Blau-Weiß Zündorf“ sein
90-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses runden Geburtstages hatte
die Familien- und Traditionsgesellschaft zu einer
Jubiläumsveranstaltung in die Groov-Terrassen eingeladen. 

Werner Brommund, Präsident der Gesellschaft, begab sich zu Beginn der
Veranstaltung auf eine kleine Zeitreise und blickte zurück auf die
Entstehung des Garde-Korps Köln. Dabei spielte die Zahl 27 eine nicht
unwesentliche Rolle, denn am 27. Januar 1928 waren es 27 Personen, die
zusammen kamen, um eine Karnevalsgesellschaft zu gründen. Die 1.
Zündorfer Narrenzunft Blau-Weiß ist damit zu diesem Zeitpunkt nach
der KG Rot-Weiß Porz die zweite Porzer Karnevalsgesellschaft. 

Nur eine gute Woche später, am 5. Februar 1928, lädt die KG zu ihrer
ersten Veranstaltung, einem Karnevalsball, ein. Im Jahr 1934 formiert
sich das Matrosencorps, der Vorläufer des heutigen Tanzkorps. Sehr
aktiv ist die Zündorfer Gesellschaft im Jahr 1949, als sie gleich
dreimal zu mehreren Karnevalsbällen innerhalb einer Woche einlädt.
Beim Stöbern in alten Aufzeichnungen entdeckte Brommund auch so
manche Kuriositäten, so berichtete er beispielsweise von einer
Entscheidung der Gesellschaft, Anfang der 1950er Jahre, alle Männer
nur noch im Elferrat und alle Frauen als Büttenrednerinnen
einzusetzen. Noch kurioser scheint die erste Teilnahme des Garde-Korps
Köln an einem Karnevalszug: Der erste närrische Lindwurm, an dem das
Garde-Korps Köln teilnahm, zog nämlich nicht durch Porz, auch nicht
durch Köln, sondern durch Düsseldorf. 

Auf heimischem Terrain, im Saal der Groov-Terrassen, veranstaltete das
Garde-Korps Köln immer am Karnevalsdienstag mit großem Erfolg eine
Kostümsitzung. Die Veranstaltung wurde legendär: „Es hatten alle
eine große Zeit, hier aufzutreten“, berichtete Brommund. Bald wurde
der Saal zu klein und so zog man im Jahr 1977 in die Aula des
Schulzentrums Zündorf um. Im Jahr 1985 wechselte man von der
„Dienstagssitzung“ zur „1. Großen Kostümsitzung“ am Freitag
vor Karneval.

Noch heute steht neben der Durchführung von Sitzungsveranstaltungen
die Pflege des Korpstanzes im Mittelpunkt der Aktivitäten der
Gesellschaft. Das Matrosenkorps der Gründerjahre entwickelte sich
über ein Funkenkorps zum Gardistenkorps. „Als eine Gesellschaft mit
Tradition und Moderne hat das Garde-Korps sehr gut den Spagat
geschafft“, stellte Senatspräsident Walther Jahn beim
Jubiläums-Festakt fest. 

Besonderen Besuch bekam das Garde-Korps Köln bei seiner
Jubiläumsfeier von Michael Kramp. Reinhard Gärtig und Johannes
Scheidt feiern in diesem Jahr ihre 50-jährige Mitgliedschaft und
wurden für diese langjährige Treue mit dem Verdienstorden in Gold
ausgezeichnet. Die beiden Geehrten blicken nicht nur auf ein halbes
Jahrhundert Mitgliedschaft im Garde-Korps zurück, sondern haben sich
auch beide jeweils über 30 Jahre im Vorstand engagiert. Gärtig
betreut noch heute die Kleiderkammer des Garde-Korps, während Scheidt
als Webmaster tätig ist. „Beide sind Personen, die immer da sind,
wenn man sie braucht“, lobte Kramp das Engagement der beiden
Jubilare. 

Ebenfalls geehrt wurden Theo Steinringer für seine 44-jährige
Mitgliedschaft im Garde-Korps und Michael Klems, der auf 33 Jahre 
Vereinszugehörigkeit zurückblicken kann. Ralf Kreutz, 1.
Vorsitzender des Garde Korps, ist diesem ebenso wie Kommandant
Wilfried Knauf vor 22 Jahren beigetreten. Willi Kasparek gehört dem
Garde-Korps schon über einen wesentlich längeren Zeitraum an, war
aber zwischenzeitlich ausgetreten und vor genau 22 Jahren wieder
zurückgekehrt. Für das jecke Jubiläum seines Wiedereinstiegs wurde
Kasparek ebenfalls geehrt. 

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