Ensen:
Eine Krippe mit kostbarem Ursprung bei den Alexianern

Expressivität und Schlichtheit der Krippenfiguren legen den Fokus auf das Geschehen. | Foto: Alexianer Köln
  • Expressivität und Schlichtheit der Krippenfiguren legen den Fokus auf das Geschehen.
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ENSEN - (red). Morgenland kann noch nicht ganz glauben, was er da sieht.
Die Dargestellten gehören zur neuen Krippe, die in der Christmette am
Heiligabend gesegnet wurde und derzeit erstmals in der Kapelle des
Alexianer-Fachkrankenhauses Porz (Kölner Straße 64), dem ehemaligen
Kloster der Alexianer in Ensen, zu sehen ist.

Doch ohne eine einmalige kunsthistorische Kostbarkeit Kölns würde es
diese Krippe gar nicht geben. Denn die rund 60 Zentimeter großen
Figuren aus Zirbelholz sind inspiriert von den hervorragend erhaltenen
Reliefdarstellungen auf der zweiflügeligen Holztür in der größten
romanischen Basilika der Stadt Kölns, St. Maria im Kapitol.

Auf der knapp 1.000 Jahre alten Tür wird in 26 Reliefs anschaulich
aus dem Leben Christi berichtet. Vor Jahren war diese hölzerne
Rarität  für den Kölner Kunsthistoriker Dr. Wolfgang Stracke 
Anlass, sich nicht nur wissenschaftlich mit der Werkgeschichte der
einmaligen Pforte zu beschäftigen: Er beauftragte den ausgewiesenen
Meister für Skulpturennachbildungen, Franz Anton Demetz aus
Südtirol, aus den weihnachtlichen Schnitz-Szenen auf der Holztür
eigens romanische Krippenfiguren zu entwerfen. Später hat die
Holzbildhauerin Sonja Demetz im Dolomiten-Bergdorf Wolkenstein die
Figuren zu künstlerischem Leben erweckt.

Gerade die zeitliche Verbindung mit den Ursprungsdarstellungen der
Krippe hat Pfarrer Karl Hermann Büsch dazu bewogen, sich für den
Erwerb dieser Krippe für die Alexianer-Kapelle einzusetzen:
„Schließlich hat auch die Geschichte der Alexianer Brüder im 
frühen Mittelalter ihren Anfang genommen“, sagt Pfarrer Büsch.

Expressivität und Schlichtheit der Figuren zogen den katholischen
Seelsorger ebenso in ihren Bann. „Nichts lenkt vom Geschehen ab. Die
Formensprache der Romanik, in der die Krippe ausgeführt ist, ist
nicht naiv, wie man lange geringschätzte, sondern sie konzentriert
sich auf das Wesentliche in Gestik, Mimik und Gewandung der
Dargestellten“, betont der Geistliche das Besondere der Figuren.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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